"Klaviatur mit Herz" – Eine Erfolgsstory geboren aus der Not
EISENSTADT. Klavier zu lernen ist kein einfaches Unterfangen. Jene, die das Instrument beherrschen, wissen das. Jene, die es beherrschen wollen, wissen es umso mehr. Auch Bernhard Rauchbauer aus Eisenstadt ist gerade dabei, das 88 Tasten umfassende Musikinstrument zu erlernen. Als er sich auf die Suche nach einer praktischen Lernhilfe begab, blieb diese zu seinem Bedauern erfolglos. Also machte sich der Grafiker kurzerhand daran, selbst eine zu entwickeln. Und das mit Erfolg.
Den Wunsch im Hinterkopf
Alles begann mit dem 16. September 2015. Bernhard Rauchbauer feierte seinen 50. Geburtstag und bekam von seinen Freunden und Verwandten ein Klavier geschenkt. "Ich hatte immer schon den Wunsch im Hinterkopf, Klavier zu lernen", erzählt Rauchbauer. Das Klavier war also im Haus. Jetzt musste der 50-Jährige es nur mehr lernen.
"Dachte, es gibt so etwas"
"Ich dachte, es muss doch eine Art Lernschablone geben und habe im Internet danach gesucht", erklärt Rauchbauer. Die Überraschung war dementsprechend groß, als seine Suche ohne Ergebnis blieb. "Ich habe dann beschlossen, ich mache die Schablone einfach selber." Und das machte der Grafiker auch.
Schlag auf Schlag
Ganz nach dem Motto "wer nicht findet, der erfindet" kreierte Rauchbauer eine 70 cm lange, 10 cm hohe und 3mm tiefe Tafel, die sämtliche Noten und Tonlagen des Klaviers anzeigt. Diese wird als Lernhilfe hinter die Tasten gestellt und vereinfacht das Lernen des Kalvierspiels erheblich. Da der Grafiker alles in seinem Leben "mit seinem Herzen" macht, war auch schnell ein Name gefunden: "Klaviatur mit Herz".
"Und dann ging alles Schlag auf Schlag", so Rauchbauer.
Patent und Expansion
Anfangs brachte der Eisenstädter seine "Klaviatur mit Herz" mit zu seiner Klavierlehrerin Sigrid Prattinger. Diese zeigte sich davon beeindruckt und ermutigte den Erfinder, diese bei Musikhändlern vorzustellen. Rauchbauer ließ sich das nicht zweimal sagen und machte sich auf den Weg zum Eisenstädter Musikfachhandel "Musik Pertak".
Nachdem dieser in kürzester Zeit zehn Stück verkaufte, ließ sich Rauchbauer seine Erfindung schützen, um in weiterer Folge zu expandieren.
500 Stück im Handel
500 Stück ließ der 50-Jährige bis jetzt produzieren, mehr als die Hälfte davon wurden schon wieder verkauft.
Mittlerweile ist die "Klaviatur mit Herz" bei renommierten Fachhändlern wie der "Klangfarbe", dem "Musikhaus Doblinger" und im „Klavierhaus Förstl“ in Wien zu finden. Auch in Salzburg lernt man das Klavierspiel schon damit. "Besonders stolz als Burgenländer bin ich, dass die Klaviatur im Schloss Esterhazy, im Haydnhaus und auch im Listzhaus erhältlich ist", so Rauchbauer. Ihren bisherigen Höhepunkt erreichte die "Klaviatur mit Herz" mit ihrer Ausstellung auf der internationalen Musikmesse in Frankfurt durch "Vienna World". "Momentan läuft es super", freut sich Rauchbauer.
Und ein Ende der Erfolgsstory ist definitiv nicht in Sicht.
Alle Infos zur "Klaviatur mit Herz" auf www.tongenau.at
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