Rehaklinik bringt jährlich 130.000 Euro

Bis zu 126 Patienten kann die neue Rehaklinik im Bahnhofweg 7 aufnehmen.
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  • hochgeladen von Katharina Mader

Der Bürgermeister bleibt bei der Kritik an der Krankenhausschließung. Bei der Eröffnung fehlte er.

ENNS (km). Bereits am 8. Juni konnte die Rehaklinik in ihren Räumlichkeiten den ersten Patienten begrüßen. Einen Monat später wurde sie nun auch offiziell durch Landeshauptmann Josef Pühringer und seinen Stellvertreter Franz Hiesl (beide ÖVP) eröffnet. Von Stadtoberhaupt Franz Stefan Karlinger (SPÖ) fehlte wie bereits bei der Gleichenfeier jede Spur. Er ließ sich mittels Aussendung entschuldigen. Darin begründete er sein Fernbleiben folgendermaßen: "Trotz massiven Gegendrucks und stichhaltiger Argumente wurde über die Köpfe der Ennser Bevölkerung hinweg entschieden und ein relativ modernes Krankenhaus dem Erdboden gleichgemacht. Die Akutversorgung hat sich verschlechtert und 105 Arbeitsplätze gingen trotz der neuen REHA-Klinik verloren." Die ortsansässige Rettung sei überlastet, argumentiert Karlinger weiter. "Ein weiteres Einsatzfahrzeug, ein zusätzlicher hauptberuflicher Sanitäter und die Erweiterung der Rotkreuz-Ortsstelle sind unabdingbar." Pühringer, der von Karlingers Weigerung selbst nur durch die Medien erfahren habe, erklärte bei der Eröffnungsfeier: "Ich bedaure, dass Bürgermeister Karlinger nicht anwesend ist. Ich kenne keinen Bürgermeister, der ein solches Angebot nicht annehmen würde." Der Landeshauptmann kritisierte vor allem Karlingers konsequente Abneigung gegen die Rehaklinik. Dass das Stadtoberhaupt genauso konsequent die Kommunalsteuer und die Tourismusabgabe ablehnen werde, glaube Pühringer nicht. Diese müsse die Rehaklinik – im Gegensatz zum Krankenhaus – sehr wohl entrichten.
Karlinger ließ einen Tag später ausrichten: „Mir wäre ein Krankenhaus mit 220 Arbeitsplätzen, Interner und Chirurgischer Abteilung und Ambulanzen wichtiger als die Steuereinnahmen aus der Rehaklinik.“ Geschätzt wird derzeit, dass die Einnahmen aus Kommunalsteuer und Tourismusabgabe der Stadt jährlich rund 130.000 Euro bringen.

Tourismus profitiert

"Für die Region ist die Rehaklinik viel interessanter als das Spital, denn im Krankenhaus ist man ans Bett gefesselt", so Pühringer. Er erhält Zustimmung von Tourismusobmann Wolfgang Brunner: "Die Rehaklinik bedeutet 120 zusätzliche Betten für Enns. Auch der Tourismus hat bereits davon profitiert. Wir hatten schon die ersten Gäste bei uns. Natürlich weine auch ich dem Krankenhaus nach, aber von Tourismusseite her sind die Einnahmen durch die Rehaklinik super. Wenn wir beides hätten, wäre es das Beste."

Die Rehaklink im Überblick

Die neue Rehaklinik am Standort Enns ist eine gemeinsame Gesundheitseinrichtung des internationalen Gesundheitsdienstleisters VAMED AG, der Oberösterreichischen Gesundheits- und Spitals-AG (gespag) und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich.
Die Rehaklinik ist spezialisiert auf Neurologie- und Pneumologiepatienten, also auf Patienten, deren Nervensystem oder Lungen erkrankt sind.
Das neurologische Behandlungsspektrum umfasst derzeit die Behandlung von Patienten nach einem Schlaganfall. Weiters werden Multiple Sklerose, Morbus Parkinson sowie Verletzungsfolgen von Gehirn und Rückenmark behandelt.
Das pneumologische Behandlungsspektrum umfasst die Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen, chronische Lungenkrankheiten sowie die Vor- und Nachbehandlung von Patienten mit Lungenoperationen.
Die Rehaklinik beherbergt 126 Zimmer. Davon sind jeweils 60 für die Lungenheilkunde und die Neurologie bestimmt. Die restlichen sechs sind Langzeitbeatmungsbetten.
Zur Eröffnung belief sich die Anzahl der Mitarbeiter auf 80 Personen. 30 bis 40 von ihnen arbeiteten bereits im ehemaligen Krankenhaus.
Der Therapiebereich erstreckt sich auf über 1000 Quadratmeter. Zusätzlich dazu gibt es einen 5300 Quadratmeter großen Therapiegarten.
Rund 20 Millionen Euro wurden in den Neubau der Rehaklinik am Standort Bahnhofweg 7 investiert.
Derzeit rechnet man mit einer Tourismusabgabe von 30.000 Euro im Jahr.

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