Vor den Weihnachtseinkäufen Budget festlegen
Laut einer Studie gibt man heuer mehr für Weihnachtseinkäufe aus – für einige eine Schuldenfalle.
REGION (km). Heiligabend rückt in großen Stücken näher und das Weihnachtsgeschäfts verstärkt sich durch die Einkaufssamstage spürbar. Für den Handel ist es die wichtigste Zeit im Jahr. Das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Marketagent.com wird daher einige freuen. Die Österreicher wollen heuer im Schnitt um 42 Euro mehr als im Vorjahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Männer sogar noch mehr als Frauen. Durchschnittlich 349 Euro legt ein Österreicher für Weihnachtsgeschenke laut dieser Studie auf den Tisch. Für Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Linz, die auch für Linz-Land zuständig ist, beginnt eine intensive Zeit: "Die Zahl der Erstkontakte bei der Schuldnerberatung ist gleich wie im Vorjahr. Aber die Zahl der Wiederaufnahmen steigt an."
Warum sich gerade zu Weihnachten einige in Schulden stürzen, hat laut Berghuber zwei Gründe. Einerseits wollen die Leute es sich mit ihren Angehörigen gut gehen lassen. Andererseits sei es die aggressive Konsumwerbung, beispielsweise mit Nullprozent-Finanzierung. "Gefährlich wird es, wenn man sich Alltagssachen oder die Weihnachtsgeschenke auf Kredit kaufen muss", sagt der Experte.
Vorsicht beim Einkauf
Zustimmung erhält Berghuber hierbei von seinem Kollegen aus der Präventionsabteilung. "Eine typische Geschichte: eine Familie mit Kindern, die sich zu Weihnachten alle ein neues Handy wünschen. Da viele Handys auf den ersten Blick nichts kosten, schlagen die Eltern zu. Doch nach Weihnachten werden dann die ersten Ratenzahlungen fällig", erklärt Thomas Mader, Regionalstellenleiter der Präventionsabteilung "Klartext". Großhändler wollen die Leute durch Ratenzahlungen zum Kauf animieren. "Das hat zwei Hintergründe: Der eine ist, dass bei vielen die Hemmschwelle für einen Bankkredit groß ist. Zum anderen ist es für viele auch einfach bequemer, die Artikel direkt beim Händler zu leasen."
Mader rät vor allem jenen Menschen zu einer Präventionsberatung, die wissen, dass in nächster Zeit ein Umbruch in ihrem Leben stattfindet. Er setzt schon in Schulen den ersten Schritt zur Prävention. Denn: Rund ein Fünftel aller Schuldner sind unter 25 und blickt bereits auf einen Schuldenberg von durchschnittlich 30.000 Euro. Der Grund liegt am Wechseln in die Eigenständigkeit. "Sobald ich mich auf Schulden einlasse, mache ich mich jedoch wieder abhängig."
Ratenzahlung vermeiden
Um auch die Weihnachtszeit schuldenfrei hinter sich zu bringen, rät Mader: "Grundsätzlich sollte man vorab klären, wie viel Geld für Geschenke im Budget vorhanden ist. Danach am besten eine Liste schreiben, wem man etwas schenken möchte und was es kosten darf." Ratenzahlungen sollte man ganz vermeiden.
Beratungsstellen
Schuldnerberatung OÖ, Spittelwiese 3, Linz; www.ooe.schuldnerberatung.at
Schuldnerhilfe OÖ, Stockhofstraße 9, Linz; www.schuldner-hilfe.at
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