Kronstorfer schnitzt ÖFB-Team aus Holz
KRONSTORF (km). Der gebürtige Ennser Wilhelm Gönner ist über die Landesgrenzen hinaus als Künstler und Bildhauer bekannt. Sein größtes Werk ist wohl die lebensgroße Statue der Mutter Teresa, die er 2007 fertigstellte. Derzeit arbeitet der Wahl-Kronstorfer an einer Auftragsarbeit. "Ich habe alle Bundesland-Wappen Österreichs in Arbeit", so Gönner. Nach Fertigstellung werden die Holzskulpturen auch noch bemalt. Kaum vorstellbar, dass es 2012 ziemlich schlecht um den Kronstorfer stand. Einen zweifachen Herzstillstand, 56 Infusionen, neun Blutkonserven und vier Jahre später arbeitet der 83-Jährige wieder, als wäre nichts geschehen. "Ohne Primar Norbert Fritsch würde ich heute nicht hier sitzen. Er rettete mir das Leben, wofür ich ihm ewig dankbar sein werde", erzählt Gönner.
Schnitzen als Berufung
Vor rund 50 Jahren packte Gönner die Bildhauerleidenschaft. Damals war ein Bekannter mit einem Urlaubssouvenir – einer afrikanischen Maske – auf ihn zugekommen, die er schließlich nachmachte. "Man sah kaum einen Unterschied zum Original", erzählt Gönner. Als er seinen Job bei der Voest ohne Absicherung an den Nagel hängte, war seine Frau alles andere als begeistert. "Sie wollte sich von mir scheiden lassen", erinnert sich der 83-Jährige. "Erst nachdem ich den ersten großen Auftrag hatte, redete sie wieder mit mir", schmunzelt er. Es folgte eine Karriere wie im Bilderbuch. Gönner bekam Anfragen aus der ganzen Welt, darunter Schweden, Kalkutta und Sydney.
Neuestes Projekt: ÖFB-Team
Als nächstes möchte der 83-Jährige das Österreichische Fußballnationalteam aus Holz schnitzen. Den drei Meter hohen Stamm hat der Künstler bereits im Garten bei seiner Werkstätte aufgestellt. "Die Nationalmannschaft weiß noch nichts davon", erklärt der Kronstorfer und grinst. Seit 20 Jahren stehe er bereits in Verbindung mit der Nationalelf. Welche elf Spielerköpfe schlussendlich in Holz verewigt werden, steht jedoch noch nicht fest. Diese Entscheidung möchte Gönner dem ÖFB-Teamchef Marcel Koller und ÖFB-Präsident Leo Windtner überlassen, die neben der Nationalelf auch ihren Platz auf der Skulptur erhalten. Nur ein Spieler stehe derzeit fest: "Natürlich David Alaba." Die Skulptur selbst komme, wenn es nach Gönner gehe, nach Fertigstellung zum Fußballverband nach Wien.
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