Unfallrisiko steigt um 16-fache bei 1,6 Promille Alkohol

Foto: Daddy Cool/Fotolia

REGION (km). Christkindlmärkte und Punschstände haben im Advent Hochsaison. Leider steigt in dieser Zeit auch die Zahl der Alkoholunfälle. Alleine in der Nacht von 4. auf 5. Dezember zog die Polizei in Oberösterreich bei 2337 Alkovortests 71 Alkolenker aus dem Verkehr. 40 davon wurde der Führerschein abgenommen. In der Region um St. Valentin zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Seit Jänner 2015 testete die Polizei in St. Valentin 746 Lenker auf Alkohol. "34 von ihnen mussten ihren Führerschein abgeben", erklärt Polizeiinspektionskommandant Christian Hirtenlehner. In der Weihnachtszeit setzt das Bezirkspolizeikommando Amstetten einen Schwerpunkt auf Alkoholkontrollen. "Wenn man Besucher eines Christkindlmarktes ist, muss man jederzeit damit rechnen, dass man kontrolliert wird", so Polizeiinspektionskommandant-Stellvertreter Christian Gschöpf. Täglich führen die Beamten Kontrollen durch. Nicht nur in Hinblick auf Alkolenker, sondern auch zur Prävention von Dämmerungseinbrüchen. "Im Zuge der Dämmerungskontrollen sind uns aber bereits einige Alkolenker ins Netz gegangen", so der Polizeiinspektionskommandant weiter.

Risikobereitschaft steigt

Punsch und Glühwein treiben den Alkoholwert im Blut rasch in die Höhe. "Trinkversuche haben haben gezeigt, dass ein einziger Punsch bereits zu Alkoholisierungen von 0,4 Promille Blutalkohol oder mehr führen kann", erklärt Verkehrspsychologe Werner Ortner, der für das "Institut Vorrang" auch in der Region Enns tätig ist. Heiße und zuckerhaltige alkoholische Getränke würden laut Experten besonders rasch über Magen und Darm aufgenommen werden. Mit der Alkoholisierung steigt aber auch das Unfallrisiko. "Bereits bei 0,5 Promille hat der Lenker eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit zu verunfallen." Bei 0,8 Promille sei diese vier Mal so hoch und bei 1,3 Promille sogar 16 Mal so hoch als nüchtern. "Bei alkoholisierten Fahrern steigt die Risikobereitschaft deutlich an – Reaktion, Konzentrationsfähigkeit, Wahrnehmung und Motorik verschlechtern sich aber. Die gesamte Fahrtauglichkeit wird beeinträchtigt", so Ortner. Zustimmung erhält er von Postenkommandant-Stellvertreter Gschöpf: "Alkohol ist eine absolute Gefahr im Straßenverkehr. Er beeinträchtigt die Reaktion, den Bremsweg und die persönliche Wahrnehmung. „Alkohol war noch nie ein Vorteil." All jenen, die zu tief ins Glas geschaut haben, rät er besser das Taxi zu nehmen oder sich abholen zu lassen. Aber auf alle Fälle sollte das Auto stehen gelassen werden. "Wenn der Wagen verkehrsbehindernd stehen sollte, am besten jemanden fragen, der es wegstellen kann. Ansonsten dürfte es kein Problem sein, auf das Auto zu verzichten."

Wer trinkt, fährt nicht

Alkolenker zu verurteilen oder zu kriminalisieren, mache laut Ortner keinen Sinn. "Es sind Menschen, wie wir alle auch und sie haben einen Fehler gemacht. Nachschulungen sind keine Bestrafung, sondern eine begleitende Maßnahme und Hilfestellung." Damit es dazu allerdings gar nicht erst kommt, sollte man folgende Regel beachten: Wer Alkohol trinkt, fährt nicht.

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