Kneifel fordert Ende der Wettbewerbsverzerrung
In den Bezirken Linz-Land und Steyr gibt es die meisten Internet-Shopper
REGION. Online-Shopping hat sich zu einer ernsthaften Konkurrenz für den stationären Einzelhandel entwickelt. In Oberösterreich werden schon mehr als fünf Prozent der Kaufkraft – oder rund 430 Millionen Euro – durch diese Handelsform konsumiert. Davon gehen – so die Berechnungen der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS) – bereits rund 55 Prozent des gesamten Versandgeschäftes an ausländische Online-Firmen. Besonders hohe Kaufkraftabflüsse im Ausmaß von 15 bis 25 Prozent haben der Buch-, der Elektronikartikel- und der Bekleidungshandel
zu verzeichnen.
Weil die ausländischen Onlineversandhändler zwar die österreichische Mehrwertsteuer in Rechnung stellen, die Rückflüsse an den österreichischen Fiskus aber nicht transparent sind, entgehen der heimischen Finanzverwaltung allein durch die Geschäfte mit den oberösterreichischen Konsumenten rund 50 Millionen Euro. Ausländische Versandhändler sind für die heimische Finanzverwaltung nicht greifbar, nicht prüfbar, nicht strafbar und müssen weder ARA-Entsorgungs- noch Elektro-Rücknahmegebühren leisten.
IWS-Geschäftsführer Gottfried Kneifel fordert deshalb den Finanzminister auf, diese grobe Wettbewerbsverzerrung zu beenden und im Rahmen einer gesamteuropäischen Lösung für mehr Steuertransparenz und Fairness im Online-Versandhandel zu sorgen. „Es ist unfair, die österreichischen Händler zu prüfen und bei Unregelmäßigkeiten zu bestrafen, aber die großen ausländischen Versandhändler unbehelligt laufen zu lassen“, sagt Kneifel.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.