Gratis in der Staatsoper!
Einmal im Jahr, zum Saisonauftakt, öffnet die Staatsoper ihre Tore und lüftet viele Geheimnisse. Man muss bloß vorher kostenlose Zählkarten holen, damit das Gedränge nicht zu groß wird.
Es ist ein besonderes Gefühl, plötzlich auf der Bühne zu stehen. Die ist etwa genau so groß wie der Zuschauerraum, also riesig. Es schneit Kunstschnee, Nebel zieht herum, Goldplättchen regnen; Wind aus der Windmaschine zerzaust unsere Haare. Man kann bekannte Requisite in die Hand nehmen - so auch den blutigen Kopf des armen getöteten Jochanaan (aus Richard Strauss`Oper "Salome"); Kostüme, Hüte, Waffen und Perücken probieren, sich von den MaskenbildnerInnen schminken lassen - oder im Gustav Mahler-Saal aus nächster Nähe Sängerinnen und Sängern lauschen. Im Chorsaal singt der Chor, im Ballettsaal proben die Tänzer, und man ist ihnen so nah wie nie sonst. Im Orgelsaal wird eine Opernszene geprobt, mit Regieassistentin, Korrepetitor und Klavierbegleitung. Die Regieassistentin ist Chor und alle anderen Rollen zugleich, es ist witzig. Die Kinder aus der Opernschule proben in ihrem Raum, es geht fröhlich und professionell zu. Man kann an den Garderoben vorbei spazieren, und im ganzen Haus spazieren prachtvolle Figuren aus verschiedenen Opern. Man kann sie befragen, mit ihnen plaudern - und Direktor Dominique Meyer scheint gleichzeitig überall zu sein, immer freundlich, zum Gespräch und Selfie bereit.
Man hat zweieinhalb Std. Zeit, um sich möglichst viel anzuschauen, dann setzt man sich im Zuschauerraum und bewundert die halbstündige Bühnenshow, die teils aus den technischen Wundern eines Weltspitze-Theaters besteht, teils populäre Details aus beliebten Opern ("Liebestrank", "Carmen") bietet, natürlich in Kostüm und Kulisse, mit großem Orchester und hinreißenden Sängern.
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