Waschküche: Bewohnerin wird immer von Liste gestrichen
Michaela Metzker würde gerne in Ruhe ihre Wäsche waschen, das wird ihr aber nicht immer vergönnt. Denn immer wieder wird ihr Name von der Wasch-Liste gestrichen.
FAVORITEN. Wäscheberge türmen sich immer wieder in Michaela Metzkers Küche in der Wendstattgasse 15. "Ich brauche meine Waschtage. Ich habe zwei Söhne, die auch Sport betreiben. Da kommt einigse an Schmutzwäsche zusammen", erzählt die Mieterin.
Einmal in der Woche möchte Frau Metzker waschen. Und so steht auch ihr Name für je einen halben Tag in der Woche in der Liste für die Waschküche. Doch seit Monaten übermalt jemand ihren Namen immer wieder mit Tipp-ex und wäscht die eigene Wäsche. Die Listen bewahrt sie auf, zum Beweis.
"Mir wurden auch schon Zetteln hingelegt, dass sich eine Nachbarin 'erlaubt, jetzt schon zu waschen'. Und das, obwohl meine Wäsche noch in der Waschmaschine ist. Da wird einfach der Strom abgedreht und meine Wäsche in den Wäschekorb geworfen. Das ist nicht in Ordnung", so Michaela Metzker.
Mittlerweile sitzt Metzker an ihren Waschtagen in der Waschküche und bewacht ihre Wäsche. "Wenn sich die Mieter nicht an ihre Waschtage halten, dann bin ich dafür, dass wir das Chip-System bekommen.".
Zutritt nur mit Chip
Derzeit hat jede Hauspartei einen Schlüssel für die Waschküche, jeder kann jederzeit rein. Es gibt auch keinen Münzautomaten, das Waschen ist gratis bzw. zahlen alle Mieter mit. Mit dem Chipsystem „naTÜRlich sicher“ von Wiener Wohnen erhält nur derjenige Zutritt, der freigeschalten wurde. Der trägt auch die Kosten für seine Wäsche.
"Als wir begeonnen habe, die Wiener Gemeindebauten mit dem System auszustatten, gab es in der Anlage in eine Umfrage. Die Mietergemeinschaft und der Mieterbeirat haben sich gegen die Installierung ausgesprochen", erzählt Renate Billeth von Wiener Wohnen.
Möglicherweise hat sich die Meinung in der Zwischenzeit geändert. "Wir werden daher eine erneute Befragung der Mieter durchführen. Sollte sich die Mehr für das „naTÜRlich sicher“ System ausprechen, werden wir es gerne einbauen.".
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