So kriegen Bauarbeiter ihre guten Jobs zurück

NAbg. Josef Muchitsch aus Leibnitz ist Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz. | Foto: GBH-Presse
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Unter Häuslbauern regiert der Pfusch. Auch bei öffentlichen Bauaufträgen kommen die heimischen Firmen nicht zum Zug. Täglich pendeln 12.000 Slowenen in die Steiermark. Dazu kommen Ungarn, Slowaken und Rumänen. Für einen Hungerlohn von 4,60 Euro nehmen Billigstarbeiter Steirern die Jobs weg. Jetzt will man dem Lohn- und Preisdumping das Wasser abgraben.
Allein im Bauwesen waren im Juni 28 Prozent mehr Steirer ohne Beschäftigung als im Vergleichsmonat des Vorjahres – und das bei konstanter Auftragslage. Chefgewerkschafter Josef Muchitsch nimmt sich kein Blatt vor den Mund: "Auf dem Bau ist Deutsch eine Fremdsprache. Die ausschreibenden Stellen dulden das und die heimischen Bauriesen spielen mit."

Subfirmen legal ausschalten

Während man auf dem privaten Sektor mit Sanierungsscheck und Handwerkerbonus die Schwarzarbeit bekämpft, sollen im öffentlichen Bereich neue Vergaberichtlinien regionalen Unternehmen die Aufträge zuschanzen. Bislang profitieren vom Billigstbieterprinzip die Subfirmen. Muchitsch: "Die sind legal, aber man kann sie legal ausschalten." Landen will man den Coup mittels Vergabe an den Bestbieter (siehe Kasten).
Die Sozialpartner und die öffentlichen Auftraggeber seien sich einig. Die Landesregierung habe signalisiert, dass die neue Vergabe im Herbst gelten könne, behauptet Muchitsch. Und was hat der Konsument davon? "Mehr Sicherheit, Qualität und Gewährleistung."

Wer ist Bestbieter?

Öffentliche Stellen (Kages, GKK, Gemeinde ...) vergeben nach Preis (70%) und neuen Kriterien (30%):
• Betriebe beschäftigen im Inland angemeldetes Personal
• Angabe der Subfirmen samt Unbedenklichkeitsbescheinigung
• Lehrlinge im Unternehmen
Für Subunternehmen gelten dieselben Richtlinien.

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