Auf Schusters Rappen durch die weite Welt
Der Bodensdorfer Marc Simon Glintschnig hat im Vorjahr 3.387 Kilometer zu Fuß zurückgelegt.
BODENSDORF (fri). "Ich habe mich, ähnlich wie Forrest Gump, einfach auf den Weg gemacht und bin losgegangen", denkt Marc Simon Glintschnig an Angang 2015 zurück. Am 1. Jänner des Vorjahres machte er sich auf, um den Jakobsweg zu gehen. "Ich bin den Jakobsweg schon einmal vor einigen Jahren gegangen. Damals unter Zeitdruck. Dieses Mal habe ich mir die Zeit genommen, die ich brauche", schildert der 33-Jährige. "Strecken des Weges habe ich allein zurückgelegt, andere Abschnitte bin ich mit Weggenossen gemeinsam gegangen."
Auf nach Rom
Auf nach Rom
Aber auch die Via Francigena, auch Frankenstraße oder Frankenweg, die nach Rom führt, hat Glintschnig im Vorjahr bezwungen. Dann zog es den quirligen Pädagogen nach Irland, wo das nächste Abenteuer rief. "Ich wollte den Wild Atlantic Way, der sich auf einer Länge von über 2.500 km entlang der Westküste Irlands erstreckt und damit eine der längsten Küstenstraßen der Welt ist, zu Fuß zurücklegen."
An der Küste Irlands
Atemberaubende Landschaft und freundliche, hilfsbereite Menschen waren Begleiter des 33-jährigen Pädagogen. "Oft haben mir Menschen Unterkunft gewährt oder mich mit Lebensmitteln versorgt. Es tut gut auf so viel Menschlichkeit zu stoßen." Niemals sei er in eine unangenehme oder gar gefährliche Situation gekommen. Sogar, als er in Irland gesundheitliche Probleme bekommen hat, waren Helfer zur Stelle. "Ich bin an meine Grenzen gestoßen, musste ins Krankenhaus", denkt er zurück. "An einen Weitermarsch war nicht zu denken und ich flog nach Hause. Nun nehme ich die nächste Etappe in Angriff."
Beim Gehen den Ballast abwerfen
Unterwegs an die irische Küste denkt Glintschnig aber bereits über neue Ziele nach. Dieses soll ihn nach Israel führen. "Der Israel National Trail zählt zu den zehn schönsten Fernwanderwegen der Welt . Auf 1.050 Kilometern Länge und einer Gesamt-Höhendifferenz von 20.000 Höhenmetern bietet er spektakuläre Landschaft pur." Ruhe und innere Einkehr sind genau das, was Glintschnig auch sucht.
Nachdenkphase beginnt
"Man hat viel Zeit zum Nachdenken und die wahren Werte des Lebens offenbaren sich mir beim Gehen." Die 15 Kilogramm am Rücken, die der Weitwanderer mit sich trägt, sind eigentlich sein ganzes Leben. "Mehr ist nicht nötig. Jeder kommt einmal an den Punkt in seinem Leben, an dem er Ballast abwerfen muss. Bei mir war es schon früh, das Gehen hat den Ausschlag gegeben."
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