Die unterirdische Wasserwelt

In der Kläranlage durchläuft das Abwasser diverse Stationen und wird dann in die Glan gepumpt | Foto: Wernig /KK
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  • In der Kläranlage durchläuft das Abwasser diverse Stationen und wird dann in die Glan gepumpt
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RABENSDORF (fri). Wenn man die Spülung drückt, dann ist alles weg. So einfach funktioniert nach Otto Normalverbraucher die Kanalisation. Ganz so einfach ist es nicht immer, das wissen Markus Londer und sein Team, allesamt Außendienstmitarbeiter des Wasserverbands Ossiacher See.

Ständige Bereitschaft

"Wir sind sozusagen rund um die Uhr im Einsatz", erklärt Londer, "denn wenn irgendwo ein Problem auftritt, müssen wir sofort reagieren." Zwei Mitarbeiter stehen jeweils abwechselnd von Montag bis Montag im Bereitschaftsdienst. "Auch am Wochenende und zu den Feiertagen müssen wir in Bereitschaft jederzeit abrufbereit sein."

Blick in den Kanal

Über 200 Pumpstationen und mehr als 800 Kilometer Kanalnetz werden vom Team betreut. Da kann es schon vorkommen, dass einmal irgendwo was verstopft ist und der Durchfluss damit nicht mehr gegeben ist. "Wir haben zwei Kanalspülwägen und ein Kamerafahrzeug im Einsatz. Mit einer Spezialkamera können wir quasi in das Innenleben des Kanals vordringen", weiß der Fachmann. Nach der Vorreinigung wird eine selbstfahrende Kamera in den Kanal eingelassen. Per Video oder Foto werden die Schäden dokumentiert, ausgewertet und dann wird entschieden, welche Art der Reparatur im Einzelfall sinnvoll wäre.

Innen oder außen?

"Wir können den Schaden entweder unterirdisch oder oberirdisch beheben. Unterirdisch funktioniert das mit einem sogenannten 'Inliner'. Dabei wird ein Schlauch eingezogen, danach aufgeblasen und mit UV-Licht ausgehärtet. Es entsteht, wenn man will quasi ein neuer Kanal im Kanal. Wo das nicht möglich ist, wird aufgegraben. Dann kommt der Bautrupp zum Einsatz." Der Außendienst-Trupp des Wasserbandes ist aber ohnehin das ganze Jahr über mit Instandhaltungs- oder Pflegearbeiten am Kanalnetz beschäftigt. "Wir haben etliche Einleitergemeinden, die ebenfalls ihre Abwässer nach Feldkirchen pumpen. Das gesamte Abwasser geht dann zur Kläranlage, die in Rabensdorf ist."

Das WC nicht als Mülleimer behandeln

Vorsicht bei der Entsorgung über das WC walten zu lassen, sei laut dem Geschäftsführer des Wasserverbandes Ossiacher See, Norbert Schwarz, äußerst wichtig.
"Das WC ist kein Mistkübel. Gerade Feuchttücher, die eigentlich nichts im WC verloren haben, verursachen immer wieder Probleme. In den Pumpstationen kommt es zu Verstopfungen, da die Tücher nicht zerrissen werden können. Wartungsarbeiten verursachen hohe Kosten." Nichts im WC haben auch Speisereste oder Fette verloren. Ratten würden Nahrung finden und das Fett lege sich Schicht um Schicht im Kanalrohr fest.
"Durch die Anonymität sehen sich viele Benutzer geschützt und denken gar nicht über Folgen der Unachtsamkeit nach. Die Kosten und der Schaden werden dann auf alle Gebührenzahlen übertragen."

Sauberes Wasser kommt raus

Der Beginn der Abwasserreinigung in Feldkirchen geht in das Jahr 1970 zurück.
Durch die Wasserrechtsgesetznovelle 1991 und der damit verbundenen erneuten Verschärfung der Anforderung an die Reinigungsleistung von Kläranlagen wurde eine Anpassung der Kläranlage an den Stand der Technik erforderlich. Diese Anpassung wurde in den Jahren 2004-2010 durchgeführt.
Der Ablauf der Kläranlage Feldkirchen fließt nicht über die Tiebel in den Ossiacher See, sondern wird über eine ca. 4,5 km lange Leitung über die Wasserscheide aus dem Einzugsgebiet des Ossiacher Sees in das Einzugsgebiet der Glan gepumpt.

Wasserverband Ossiacher See in Zahlen

6 Mitgliedsgemeinden: Feldkirchen, Himmelberg, Steindorf, Ossiach, Treffen, Villach (Stadtteil Landskron)
Einleitergemeinden: Gnesau, Ebene Reichenau, Predlitz-Turrach, Steuerberg, Wassergemeinschaft Wachsenberg, St. Urban, Glanegg, Teile der Marktgemeinde Moosburg, Arriach und Teile der Gemeinde Afritz
über 800 Kilometer Kanalnetz, über 32.000 Schächte (im Verbandsgebiet), über 230 Abwasserhebeanlagen
3 Kanalwägen, ein Kamera-TV-Fahrzeug
2,2 Mio. Kubikmeter Gesamt-Abwässer, 1,3 Mio. Kubikmeter Abwässer aus Feldkirchen (ohne Niederschlagswässer)
19 Mitarbeiter (im Sommer 25)

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