Gaißau-Hintersee stellt Insolvenzantrag
Erst vor einer Woche hat das stadtnahe Skigebiet aufgesperrt. Jetzt droht Verlust für den Skisport.
HINTERSEE/KRISPL (lin). Jetzt ist es doch soweit, das Management des Skigebietes Gaißau-Hintersee hat beim Landesgericht Salzburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingebracht. Das berichtet der Österreichische Verband Creditforum.
Wie das Management erklärte, sei es in den vergangenen Jahren zu Umsatzeinbrüchen gekommen. Auch heuer ist das Weihnachtsgeschäft entfallen. Die Gaißauer Bergbahn GmbH beteuert, den Betrieb aufrecht erhalten zu wollen und hat den Insolvenzgläubigern einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 % binnen zwei Jahren angeboten. Dem müssen die 75 betroffenen Gläubger aber erst einmal zustimmen.
Das achtköpfige Stammpersonal und die 18 zusätzlichen Saisonmitarbeiter gehen also einer ebenso ungewissen Zulunft entgegen, wie die Gastronomie und einige Hoteliers der Region. Und natürlich die Skisportler.
"Wenn das Skigebiet wirklich verloren gegen sollte, dann wäre das schon ein schwerer Rückschlag für den Skisport der Region", sagt Walter Alber, Obmann des Skiclubs Hallein. "Immerhin sind Weltstars wie Thomas Stangassinger und Anna Veith hier groß geworden, haben auch in Gaißau trainiert und sind dort Rennen gefahren. Für die alljährlichen Bezirksmeisterschaften gibt es definitiv keinen nahe gelegenen, guten Ersatz." Tatsächlich hat die Skisportregion vor einigen Jahren den sportlich attraktiven Osthang im Skigebiet Dürrnberg verloren, jetzt heißt es für den Sportnachwuch immer häufiger "in andere Gebiete Auspendeln".
Gänzlich in der Luft hängen auch die Skischulen und Skiverleiher. Hans Gassner etwa betreibt sein Geschäft seit 38 Jahren und hat eine lange Reihe von Eigentümerwechseln erlebt. "Ich bin trotz allem optimistisch. Mein Bauch sagt, es wird weitergehen. Aber trotzdem ist der Schaden enorm. Niemand investiert im Moment. Auch ich werde mir im Moment natürtlich kein Förderband für die Skischule der Kleinkinder anschaffen", sagt Alber und fügt hinzu: "Ärgerlich ist, dass man ewig im Unklaren gehalten wird."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.