Raubvogel flog in die Freiheit
In Anif wurde nun ein Uhu aus der achtwöchigen "Reha" entlassen
ANIF (buk). Mit voller Kraft zurück in die Freiheit hieß es nun für ein drei Monate altes Uhu-Mädchen in Anif. Aufgrund von Regen und Sturm konnte das Jungtier vor acht Wochen nicht mehr fliegen und wurde bereits von Krähen attackiert – eigentlich ein klares Todesurteil. "Wir haben bemerkt, dass etwas nicht stimmt", erzählt Elisabeth Günther, die den Uhu gemeinsam mit ihrem Mann entdeckte. Das Paar verscheuchte die Krähen, rief die Tierrettung des österreichischen Tierschutzvereins und hielt drei Stunden lang die Stellung.
Uhu mit Gehirnerschütterung
Tierretter Uwe Gottschalk hat das Tier in Anif geholt und zu Assisi-Hof-Leiter Oliver Hingsamer überstellt: "Der Astling war nass bis auf die Haut und hatte leichte neurologische Probleme. Wir nennen das ,Anflugtrauma'. Wie bei einem Menschen mit Gehirnerschütterung hat er dann vier Tage in einem abgedunkelten Raum verbracht." Nach der Intensivpflege durfte der Uhu in eine größere Voliere übersiedeln: "Dort gibt es genug Platz, damit das Tier seine Muskulatur – etwa in der Brust – wieder aufbauen kann."
Kleine Uhu-Population
Generell werden Uhus nur sehr selten gerettet, weil die Population der Raubvögel mittlerweile sehr klein ist. "Vor diesem Fall haben wir sieben Jahre gar keinen mehr gehabt", so der Assisi-Hof-Leiter. Die Chancen, dass der Uhu in freier Wildbahn überlebt, stehen bei 50 zu 50. "Ab jetzt können wir ihm nicht mehr helfen", sagt Hingsamer.
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