Katze Lucky hat ein neues Zuhause gefunden
Tierärztin Annette Diels hat die misshandelte Katze rund um die Uhr betreut und jetzt bei sich aufgenommen.
OBERTRUM (buk). Nach dem dramatischen Überlebenskampf hat Katze Lucky, der von einem Unbekannten alle Zehen abgeschnitten wurden (die Bezirksblätter haben berichtet), direkt ein neues Zuhause gefunden. Tierärztin Annette Diels, die den Stubentiger auch in der Akutphase betreut hat, nimmt das Tier bei sich auf. "Angefangen hat alles mit der Rundum-Betreuung, weil die Katze auch in der Nacht noch Antibiotikum gebraucht hat", erzählt sie.
Zwei Täter oder mehr
Die Obertrumerin mit niederländischen Wurzeln hat einen derartigen Fall von schwerer Tierquälerei bislang noch nicht erlebt. "Das müssen mindestens zwei Menschen gewesen sein, einer, der sie gehalten hat und ein zweiter, der dem Tier das angetan hat", sagt Diels. "Generell passieren solche Fälle zum Glück denkbar selten", weiß auch Tobias Karasek, Geschäftsführer und leitender Arzt der Tierklinik Polivet. Zudem könnte oft gar nicht bewiesen werden, ob es sich um sadistische Taten handelt, da sich Katzen oft auch anderwertig verletzen oder in Auto-, bzw. Mäh-Unfälle verwickelt werden. "Allerdings sind diese Tiere extrem robust, was Verletzungen betrifft", sagt Karasek. "Der Spruch mit den sieben Leben ist nicht ganz von der Hand zu weisen." Er empfiehlt für die Haustiere generell, sie chippen zu lassen und sich als Besitzer in einer Datenbank zu registrieren. Das helfe zwar nicht gegen Tierquäler, aber die Katzen könnten, wenn sie bei einem Tierarzt landen, zugeordnet werden.
"Ein normales Katzenleben möglich"
Dass Lucky die Krallen nicht unbedingt für ein gutes "Katzenleben" benötigt, können beide Tierärzte bestätigen. "Sie hat da sicher kein Problem, kann allerdings nicht klettern", sagt Karasek und Diels ergänzt: "Alleine werde ich sie nicht hinaus lassen, weil sie sich ja auch nicht gegen andere Katzen verteidigen könnte. Wenn sie das so will, werde ich mit ihr spazieren gehen." Lediglich gegen eine Tetanuserkrankung muss der kleine Stubentiger noch ankämpfen. "Rechts vorne hat sie es schon fast geschafft, links hinten wird es noch etwas dauern", so Karasek.
"Kisterl" mit weichem Streu
Mittlerweile frisst das Tier wieder normal, hat keinen Durchfall mehr und auch keine Nebenwirkungen der bislang verabreichten Medikamente. "Sie wird zu einer normalen Katze. Auch ein echtes Kisterl hat sie jetzt bekommen – mit ganz weichem Streu", sagt Diels. Ob es beim Namen "Lucky" bleibt, weiß die Tierärztin noch nicht: "Ich probiere derzeit andere Namen aus, aber sie hat bislang noch auf keinen so richtig reagiert."
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