Eine Freundschaft fürs Leben

Mario Wagner übernimmt mit seiner Familie die Rolle des Mentors für einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling aus Afghanistan. | Foto: Evelyn Baier
  • Mario Wagner übernimmt mit seiner Familie die Rolle des Mentors für einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling aus Afghanistan.
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PLAINFELD (eve). Mario Wagner ist Softwareentwickler. Seinen Arbeitsplatz teilt er mit anderen kreativen Köpfen im Co-Working Space des Salzburger Technologiezentrums. Seine Familie teilt er seit Jänner diesen Jahres auch - mit einem 16-jährigen Flüchtling aus Afghanistan. An dem Patenschaftsprogramm "Open Heart" der Kinder- und Jugendanwaltschaft mitzumachen wäre eine spontane Idee gewesen, meint der Plainfelder. Dann aber fällt ihm doch ein Auslöser ein: "die Entscheidung war schon auch getriggert durch die Lage 2015. Ich war damals viel am Bahnhof unterwegs". Wagner ist einer von rund 80 Paten der Kija.

Platz in der Familie

Mit seiner schwangeren Lebensgefährtin und dem zweijährigen Sohn lebt die kleine Familie in Plainfeld. Zwei bis drei Mal die Woche ist Amir dabei. „Er ist mittlerweile Teil der Familie. Mein Sohn ist ganz verrückt nach ihm. Er sieht ihn als seinen großen Bruder“ erzählt Wagner. In Afghanistan hatte Amir selbst eine große Familie, war eines von sieben Kindern. Er ist alleine nach Salzburg geflüchtet. Während Amir in einer 24 Stunden Betreuungseinrichtung für unbegleitete Minderjährige des Vereins menschen.leben in Salzburg untergebracht ist, hilft ihm die Familie Wagner beim Lernen und nehmen ihn auch sonst zu Familienaktivitäten mit. Gemeinsames Sporteln steht dabei ganz oben auf der Liste. Neben dem Stand-up Paddeln oder Fußball spielen zeigt Amir vor allem beim Bouldern viel Talent und Begeisterungsfähigkeit. „Er ist sehr sportlich und gerade im Bouldern ist er wahnsinnig gut“ verrät Wagner. Mehr noch wäre Amir "ein offener, lustiger Kerl und sehr zuvorkommend. Er lernt brav und viel und spricht schon sehr gut Deutsch dafür, dass er erst seit 2015 hier ist“. Skepsis vom sozialen Umfeld kennt er nicht. Amir ist vollends in Familie und Freundeskreis der Familie integriert. "Wenn, dann kommt das nur von Menschen die ihn gar nicht kennen. Sonst würden sie sehen, dass Amir mehr im Leben steht als manch anderer Österreicher seines Alters."

Gut vorbereitete Mentoren

DIe Kija bereitet zukünftige Mentoren in fünfmonatigen Vorbereitungslehrgängen auf die Patenschaft vor. Durch das Training und die begleitenden Netzwerktreffen würden auch immer wieder neue Freundschaften entstehen, verrät Wagner.
Mit viel Feingefühl führt Kija Paten und Patenkinder zusammen, achtete dabei auf ähnliche Interessen und welcher Flüchtling zu welcher Familie passen könnte. Als zukünftiger Pate wird angeraten mindestens 28 Jahre alt zu sein, Erfahrung mit Kindern zu haben, Interesse an anderen Kulturen zu haben, Verständnis für andere Lebenseinstellungen aufbringen zu können und mindestens einmal in der Woche Zeit zu haben. Das Projekt ist dabei zeitlich unbegrenzt. Wagner formuliert das so: "Freundschaft kennt kein Ablaufdatum". Wagner will Amir auch weiterhin zur Seite stehen, ihm auch dabei helfen seinen Traum zu realisieren - die HTL besuchen um Elektrotechniker zu werden. Nächstes Jahr steht nun der Pflichtschulabschluss an, dem Wagner mit einem entwaffnenden "wir schaffen das" Lächeln begegnet.

Der Nächste Infoabend zum Patenschaftsprojekt findet am Dienstag 13. September 2016 um 18.30 Uhr in der kija Salzburg statt. Wir freuen uns über viele INteressierte!

Mehr Informationen rund um das "Open Heart" Projekt: Kinder- und Jugendanwaltschaft sucht Paten für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge

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