Stiftung "Haus Fuschl" hat ihre Vergangenheit aufgearbeitet

Historiker Hubert Stock und Landesrat Josef Schwaiger. | Foto: LMZ/Neumayr
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FUSCHL (mek). Der Salzburger Historiker Huber Stock hat in seiner Dissertation due nationalsozialistische Vergangenheit der Stiftung "Haus Fuschl" untersucht. Anlass zu der mehrjährigen Recherche war der Rechnungshofbericht 2010 und ein Artikel einer österreichischen Tageszeit 2011, welche die Frage aufgeworfen haben, woher das vorhandene Stiftungsvermögen stammt. Das Ergebnis: Es befinde sich keinerlei NS-Vermögen in der Stiftung oder wird von dieser verwaltet.

Schloss Fuschl als Zentrum der Stiftung

Die Stiftung – deren Zweck die Aus- und Fortbildung der bäuerlichen Bevölkerung ist – wurde in der Zeit des Dritten Reiches vom damaligen Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop am 1. Dezember 1939 gegründet. Grundlage der Stiftung war das Schloss Fuschl, das der Familie Remiz 1938 als "volks- und staatsfeindliches vermögen" entzogen wurde, nachdem Gustav von Remiz in das Konzentrationslager in Dachau gebracht worden ist, wo er auch verstarb. Ribbentrob nutzte das Schloss Fuschl als Sommerresidenz. Bis zum Jahr 1945 erweiterte die Stifung ihren Besitz um zahlreiche Liegenschaften im Flachgau. Hauptsächlich im Gebiet rund um das Schloss Fuschl. Doch in Koppl, Thalgau und Anif erwarb die Stiftung Höfe und Gründe. Heute verwaltet die Stiftung ein geldwertes Vermögen von rund 800.000 Euro, die in Wertpapieren angelegt sind. Die Kosten für das Gutachten – 39.900 Euro – wurden aus der Stiftung heraus bezahlt.

Unrechtmäßig erworbener Besitz zurückgestellt

"Die wichtigste zu klärende Frage in dieser Arbeit war, ob die Stiftung heute eventuell noch ein Teil unrechtmäßig erworbener Besitztümer ist. Dazu konnte nachgewiesen werden, dass die Finanzierung der Stiftung, abgesehen von den enteigneten Besitzungen, die den rechtmäßigen Besitzern wieder zurückgestellt wurden, ausschließlich durch das Auswärtige Amt in Berlin erfolgte", so Stock. Daraus folge, dass die Stiftung heute kein Vermögen mehr besitzt, das während der NS-Zeit unrechtmäßig in deren Besitz gelangt war.

Breites Spektrum an Erwerbsarten

Stock hat in seiner Arbeit im Detail dokumentiert, wie die zahlreichen Rückstellungsverfahren rund um die Stiftung abgewickelt wurden. Der Historiker hat dafür das Stiftungsarchiv, das Salzburger Landesarchiv und zahlreiche weitere Quellen akribisch nach allen verfügbaren Informationen durchforscht. Das Spektrum der Erwerbsarten reicht von tatsächlichen Entziehungen über Verkäufen unter Druck bis hin zu freiwilligen Verkäufen.

Historiker Hubert Stock und Landesrat Josef Schwaiger. | Foto: LMZ/Neumayr
(v.l.n.r.): Franz Laimer, Stiftung Haus Fuschl-Geschäftsführer Franz Hauthaler, Historiker Hubert Stock und Landesrat Josef Schwaiger | Foto: LMZ/Neumayr
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