Neuer Standort für Betonwerk?
Grüne und FPS wehren sich gemeinsam gegen das geplante Projekt – wenn auch aus unterschiedlichen Motiven.
HENNDORF (buk). Heftige Diskussionen in Henndorf hat die von der ÖVP beschlossene Übersiedelung des bestehenden Betonwerks ausgelöst. "Durch das Werk mit einem Wahnsinnssilo, der 28 Meter hoch werden soll, wird die Landschaft im Bereich der Abzweigung zur Altentannerstraße unwiderruflich verändert", kritisiert der Grüne Gemeindevertreter Christian Piller. Er sieht "absolut keinen Grund, hier Unternehmen auf Grünland anzusiedeln". Die Politik müsse mutiger werden und auch einmal "Nein" sagen – vor allem, wenn eine Gemeinde finanziell so gut aufgestellt sei wie Henndorf: "Wir brauchen das nicht und halten es gegenüber der Bevölkerung und kommenden Generationen für unverantwortlich."
FPS-Gemeinderat Johann Spöttl stellt sich zwar nicht grundsätzlich gegen ein neues Gewerbegebiet, sieht den Standort für ein Betonwerk allerdings als absolut nicht geeignet: "Hier kann kein Schotter abgebaut werden, es wäre ein reines Transportwerk – der Lkw-Verkehr wird neue Dimensionen annehmen." Zudem sehe das räumliche Entwicklungskonzept (REK) vor, hier nur Gewerbe anzusiedeln, deren Haupttätigkeit im Innenraum stattfindet.
Vom Projekt überzeugt ist hingegen Bürgermeister Rupert Eder, dessen Partei ÖVP die absolute Mehrheit hält. Der Betonmischbetrieb bestehe bereits seit 1970, "wenn nicht länger". Am derzeitigen Standort würden vor allem die Anrainer unter der Lärm- und Staubbelastung – die künftig durch den Silo verringert werden soll – leiden. "Am neuen Standort, den sogar LH-Stv. Astrid Rössler vorgeschlagen hat, wird es Begleitmaßnahmen geben, um das Werk harmonisch zu integrieren", erzählt der Ortschef.
Online-Petition und Aushang
Damit es gar nicht soweit kommt, hat Piller eine Online-Petition gestartet, die bis Redaktionsschluss knapp 290 Unterstützer zählte. Spöttl, der als einer der ersten unterschrieben hat, spricht hier von einer "seltenen, grün-hellblauen Kooperation". Zudem hat der FPS-Gemeinderat Bilder angefertigt, die das Ausmaß des Projektes zeigen sollen, und diese im Schaukasten der Gemeinde aufgehängt. Darüber hinaus wird er auch offiziell Einspruch erheben.
Sowohl Piller als auch Spöttl fordern jetzt als nächsten Schritt eine Bürgerbefragung. Ortschef Eder ist hingegen überzeugt, dass es darauf ankomme, wen man befragt: "Am jetzigen Standort fordern sicher auch mehr als 200 Menschen, dass das Werk wegkommt. Für eine Befragung gibt es genaue Regeln, wenn sie abzuhalten ist, ist sie abzuhalten."
Hier geht's zum Kommentar "Wenn aus Gegnern Partner werden"
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