Öffentlicher Kühlschrank: Gratis Lebensmittel für Floridsdorf
FLORIDSDORF. Die Floridsdorfer Freiheitlichen überraschen mit einem eigentlich urgrünen Thema: der Lebensmittelverschwendung im Bezirk. Seitens der FPÖ wurde im Bezirksparlament ein Antrag zur Errichtung eines öffentlichen Kühlschranks im Bezirk gestellt. Heißt: Ein Kühlschrank, wo nicht mehr gebrauchte Lebensmittel zwischengelagert und von jedem anderen genommen werden können.
Das Konzept funktioniert wienweit bereits an über 20 Standorten. Dahinter steht der Verein foodsharing.at, der auch die so genannten "Fairteiler" in der Stadt gestartet hat. Dafür gab es unlängst eine Auszeichnung zum "Ort des Respekts".
40 Kilo Essen im Müll
"Alleine in Wien landen durchschnittlich 40 Kilo pro Person und Jahr an original verpackten oder angebrochenen Lebensmitteln im Müll", sagt Bezirksvorsteher-Stellvertreter Karl Mareda (FPÖ). Der FPÖ-Antrag wurde im Bezirksparlament einstimmig angenommen. Jetzt werden mögliche Standorte geprüft. In Frage komme der Sozialmarkt in der Frömmelgasse und die Volkshochschule in der Kürschnergasse, so Mareda. Auch im Nachbarbezirk Donaustadt wurde in der Volkshochschule in der Bernoullistraße erfolgreich ein öffentlicher Kühlschrank in-stalliert.
Strafe für volle Teller
Bezüglich Lebensmittelverschwendung machte vor Kurzem auch ein Floridsdorfer Restaurant auf sich aufmerksam. Im Ebi führte man eine Strafzahlung für übrig gebliebenes Essen auf Tellern ein. Natürlich nur beim All-you-can-eat Buffet. "Seit der Einführung können wir den Verbrauch der Lebensmittel besser einschätzen. Es wird deutlich weniger weggeworfen", sagt Juniorchefin Wenjie Yu. Die Gäste würden überwiegend positiv auf die Maßnahmen reagieren, so Yu. Viele achten nun mehr darauf, nicht einfach ihre Teller vollzuladen und dann stehenzulassen. Für einen vollen Teller, der zurückgeschickt wird, werden zwei Euro zusätzlich verrechnet.
Das Konzept findet bereits Nachahmer: Das Running-Sushi-Restaurant in der Lugner City in Rudolfsheim-Fünfhaus sprang auf den gleichen Zug auf. Auch dort gibt es jetzt eine Strafe für übrig gebliebenes Essen auf dem Teller.
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