Ziesel-Demo in Floridsdorf wird zum Politikum

Vertreter aller Parteien, mit Ausnahme der SPÖ, waren bei der Ziesel-Demo anwesend.
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  • Vertreter aller Parteien, mit Ausnahme der SPÖ, waren bei der Ziesel-Demo anwesend.
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FLORIDSDORF. "Die Grünen lassen uns im Stich!" Mit diesem Ruf eines Teilnehmers entlud sich die Wut vieler Demonstranten, die sich in Floridsdorf zum Schutz der Ziesel versammelten.

Nur zwei Wochen Vorlaufzeit hatten die Organisatoren der IGL Marchfeldkanal, um eine Demonstration für die Ziesel auf die Beine zu stellen. Grund: die vor Kurzem beschlossene Bodenabtragung auf einem Drittel der Fläche, der von Zieseln bewohnt wird. Damit soll eine Wiederansiedlung der bedrohten Tiere verhindert werden.

Rund 300 Teilnehmer folgten der Einladung und versammelten sich am Bahnhof Stammersdorf. Darunter auch viele Familien mit Kindern, ausgestattet mit selbst gemalten Plakaten und Ziesel-Masken.

Gemeinsam ging es mit Polizeischutz über die Brünner Straße Richtung Gelände des ehemaligen Heeresspitals, wo die Ziesel leben. Den Beginn der Reden machte Lukas Mroz von der IGL Marchfeldkanal, der in einer chronologischen Aufzählung der Ereignisse vor allem die Wut über das Nichthandeln der Behörden zum Ausdruck brachte. Immer wieder begleitet von zustimmenden Rufen der Demonstrationsteilnehmer.

Vergleich mit Zwentendorf

In dieselbe Kerbe hinsichtlich Versagens der zuständigen Behören, aber auch der Politik schlug Madeleine Petrovic in ihrer Rede. Insbesondere kritisierte sie die Haltung von Bürgermeister Michael Häupl, der in dieser Sache zwischen "wichtigen und weniger wichtigen Lebewesen" unterscheide. Eine Aussage, die es laut Petrovic nicht geben dürfe, da "eine Wertung zwischen Mensch und Tier gefährlich sei". Einen Vergleich mit dem Kampf gegen das AKW Zwentendorf schloss die ehemalige Obfrau der Grünen mit dem Satz, dass "wir einmal sehr froh sein werden, wenn wir uns in dieser Sache stark machen und diese Fläche schützen."

Der Umweltsprecher der FPÖ-Wien, Udo Guggenbichler, bezog sich in seiner Rede neben dem Schutz der Ziesel vor allem auf die "Gewinnmaximierung durch Spekulanten und Zwischenhändler beim Wohnbau auf dem Gelände". Der Forderung nach Ausgleichsflächen für Bauträger statt für Ziesel folgte ein direkter Vorwurf an Rüdiger Maresch von den Grünen, der einem Antrag der FPÖ auf Baustopp am Gelände nicht zugestimmt hatte. Die Reaktion der Demonstranten folgte in einem Buhkonzert mit der Forderung an Maresch nach Aufklärung.

Laute Kritik an Grün

Rüdiger Maresch erwiderte die Vorwürfe von Guggenbichler seinerseits mit einer Aufzählung von Projekten wie Stadtstraße und Nordautobahn, in denen die FPÖ die Gefährdung von Tieren in Kauf genommen hatte. Die Frage, ob er einem Antrag der FPÖ hinsichtlich Baustopp zustimmen würde, verneinte Maresch. Lautstarke Rufe einzelner Teilnehmer hinsichtlich Versagens der Grünen waren die Folge.

Auch die Umweltsprecherin der ÖVP, Elisabeth Olischar, meinte in ihrer Ansprache, dass es den Grünen in diesem Fall nicht um die Sache, sondern um politische Machtspiele ginge. Zudem betonte sie die Rolle der SPÖ als "Steigbügelhalter der Baulobby", wofür sie viel Applaus erntetet. Bettina Emmerling von den NEOS kritisierte unter anderem Rüdiger Maresch dafür, dass er sein 2014 gegebenes Versprechen, hier würde nie gebaut werden, gebrochen habe.

Die angespannte Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Thomas Putzgruber von der Organisation "RespekTIERE" das Mikrofon übernahm. Er meinte zum Hin- und Her der anwesenden Politiker: "Es ist eine Schande, dass eine Veranstaltung, die zum Schutz von Tieren gedacht ist, dazu genutzt wird, sich politisch zu befetzen." Es gebe auch hier keinen gemeinsamen Weg mit der Politik, denn diese "habe uns immer verraten." Laut Putzgruber liege es alleine an Bürgerinitiativen, NGOs und Privatpersonen, sich in dieser Angelegenheit stark zu machen, um gewinnen und den Schutz der Ziesel sichern zu können.

Kampf gegen Bagger

Brigitta Bauer von der IGL Marchfeldkanal fasste die drei Punkte, mit denen die Ziesel am Gelände geschützt werden sollen, abschließend so zusammen:
- Errichtung eines Naturschutzgebietes
- Absiedlung des Bauprojektes
- Finden eines Ersatzgrundstückes
Zusätzlich soll so schnell als möglich ein Antrag zum Thema Baustopp am Gelände von FPÖ, ÖVP und NEOS im Gemeinderat eingebracht werden.
Für den Fall, dass die Bagger anrollen, um mit der Bodenabtragung zu begonnen, wurden von den Organisatoren zusätzlich Telefonlisten ausgelegt. Jeder, der sich einträgt, erhält eine SMS, sobald die Arbeiten beginnen. Die Veranstalter dazu: "Setzen wir uns alle auf die Wiese, wenn die Bagger kommen – wir sind gespannt, was dann passiert!"

Die Liste zum Eintragen ist auch unter SMS-Liste abrufbar.

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