Ab sofort fixe Parkplätze für Rollatoren in Gemeindebauten
Ab sofort können gehbehinderte Gemeindebaubewohner kostenlose Rollatoren-Parkplätze beantragen.
FLORIDSDORF. Gute Nachrichten für gehbehinderte Gemeindebaubewohner. Lange mussten sie um einen legalen Abstellplatz für ihre Gehhilfen kämpfen. Jetzt ist es endlich so weit.
Auch für die 88-jährige Hermine Nosek aus der Justgasse in Floridsdorf. Sie ist gehbehindert und wohnt im 2. Stock einer Wohnhausanlage von Wiener Wohnen. Da die Anlage ohne Lift gebaut wurde, konnte sie ihren Rollator nicht in die Wohnung mitnehmen und stellte ihn im Stiegenhaus ab. Das Problem: Dies verstößt gegen feuerpolizeiliche Auflagen. Die Gehhilfe wurde deshalb von Wiener Wohnen kurzfristig entfernt. Mehr als ein halbes Jahr kämpfte Nosek um eine Lösung. Nun gibt es endlich Rollatorboxen. „Meinen Rollator habe ich selbstverständlich wieder erhalten und nun steht endlich die Box vor der Haustür", freut sich Hermine Nosek. Sieben kostenlose Parkplätze wurden bereits genehmigt, die Anmeldungen werden jetzt entgegengenommen. Mit dem neuen Service von Wiener Wohnen sollen ältere und gehbehinderte Mieter unterstützt werden.
Abstellplätze beantragen
Damit keine Fluchtwege mehr verstellt sind, können nun Anträge für einen Rollatorplatz gestellt werden. Wiener Wohnen prüft jeden einzelnen Fall und sucht nach individuellen Lösungen – vom Rollator-Parkplatz im Stiegenhaus bis zur Rollatorbox vor der Haustür. Die Abstellgenehmigungen werden jedoch nur erteilt, wenn eine Halterung für ein Sicherheitsschloss und je ein Nummernschild für den Abstellplatz und den Rollator vorhanden sind. „Mit den neuen, feuerpolizeilich genehmigten Rollatorenplätzen möchten wir unsere älteren und gehbehinderten Mieter unterstützen“, sagt Wiener-Wohnen-Direktor Josef Neumayer.
Bezirksvorstehung erfreut
Breite Zustimmung finden die neuen Parkplätze in allen Bezirken. Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) hält diese Initiative für sehr wichtig. Auch er hatte diesbezüglich schon relativ viele Anfragen: „In modernen, geförderten Bauten ist mehr Platz für besondere Abstellflächen vorhanden. In Altbauten leider nicht. Das stellt eine Herausforderung dar. Erhöhten Bedarf an Rollator-Parkplätzen gibt es vor allem in Jedlersdorf und in Jedlesee.“
Wien wird älter
Nach einer Erhebung der MA 23 (Wirtschaft, Arbeit und Statistik) wird die Bevölkerung ab 60 Jahren in Wien bis zum Jahr 2024 um rund 42 Prozent anwachsen. Diese Bevölkerungsgruppe wird dann sowohl die am stärksten wachsende als auch die größte Gruppe sein. Um diesen Mitbürgern ihr Leben im Alter zu erleichtern, wurde dieser Service von Wiener Wohnen ins Leben gerufen. Mit angenehmen Nebeneffekten: Nischen, freie Plätze oder Ecken in Stiegenhäusern werden nicht mehr verstellt. Das Leben im Gemeindebau wird so für alle etwas einfacher.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.