Bewegte Berge in Untersiebenbrunn
Hügel, Löcher und ein See: Zukunftspläne für die Landschaft im Schotterabbaugebiet.
UNTERSIEBENBRUNN. Das Gesicht des Marchfelds wandelt sich, aus der Ebene wachsen Hügel. Verursacht werden sie nicht durch tektonische Verwerfungen, sie sind menschengemacht.
In Markgrafneusiedl soll nach umstrittenen Plänen von vier Schot-terunternehmern eine gigantische Deponie zum Marchfeldkogel heranwachsen und das Landschaftsbild nachhaltig verändern. Doch dabei handelt es sich bei weitem nicht um das einzige Schotterabbaugebiet des Bezirks. Während in Markgrafneusiedl die Gruben bald ausgebeutet sein werden, wird in Untersiebenbrunn noch viele Jahrzehnte gebaggert.
Hier wechseln Krater und Hügel einander ab, die Landschaft befindet sich in stetem Wandel. "Wird das ein zweiter Marchfeldkogel? Werden die Berge noch wachsen?", erkundigt sich eine Untersiebenbrunnerin bei den Bezirksblättern.
Bürgermeister Rudolf Plessl gibt Auskunft. "Für jeden Hügel gibt es einen Bescheid." Die Erde der Humusberge wird zukünftig auf verfüllte Gruben aufgebracht, andere Hügel sind genehmigt, sie werden bleiben. Weitere bestehen aus Recyclingmaterial und werden abgetragen. Problematisch sind zwei illegale Hügel. Ständig wechselnde Besitzer und dubiose Firmenkonstrukte machen es der Behörde schwer, den Verantwortlichen zu belangen.
Gesamtplanung für die Landschaft
Langfristig will Plessl eine Zusammenführung der Bescheide. "So bekämen wir einen Überblick über jedes einzelne Abbau- und Deponierungsprojekt, könnten Zeit- und Nachnutzungspläne erstellen." Eines dieser Projekte nimmt schon Formen an. In einer Schottergrube entsteht ein zehn Hektar großer See mit Naturschutzbereichen als Rückzugsgebiet für Tiere, mit Rundwanderweg und Aussichtsplattform.
Plessl versichert: "Jeder Hügel wird laufend von der Behörde untersucht." Auch von den illegalen Deponien sollte keine Gefahr für das Grundwasser ausgehen.
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