Die 28-Millionen-Euro-Frage
In Strasshof wird über einen Volksschulneubau debattiert. Außer den Kosten ist nichts über die Pläne bekannt.
STRASSHOF. Ein Campus auf dem Volks-, Musik-, Neue Mittelschule und Hort vereint sind - die Idee von SPÖ-Bürgermeister Ludwig Deltl hat Charme, das befindet auch die Opposition. Doch die Idee allein, ist für Bürgerliste und Grüne zu wenig, denn viele Fragen sind offen: Wie kommt Deltl auf die Kostenschätzung von 28 Millionen Euro? Woher nimmt die Gemeinde das Geld? Wo wird in Zukunft der Sparstift angesetzt, um den Neubau finanzieren zu können? Was wird mit der leerstehenden alten Volksschule passieren?
Laut Ortschef gibt es zwar bereits Antworten, die bleiben aber bis zur Gemeinderatssitzung am 28. Oktober streng geheim. "Der Baubeirat ist informiert, Details möchte ich jetzt noch nicht öffentlich machen", sagt er.
Einige Mitglieder besagten Baubeirats sind irritiert. "Wir wurden nicht über ein Nachnutzungskonzept informiert, es gibt keine Pläne und auch das Gutachten zur Sanierung der Volksschule wurde uns nicht vorgelegt", entgegnet Gerhard Haitzer von den Grünen. Bürgerlistenchef Paul Ebhart ist ebenso wie Haitzer "von Deltls Vorschlag überrascht worden".
Der Baubeirat, in dem sämtliche Parteien vertreten sind, wurde ursprünglich zur Generalsanierung der Volksschule einberufen. Die Schule war vor drei Jahren um das 13 Jahre "alte" Gebäude der angrenzenden Hauptschule erweitert worden, der Generalplan für die Volksschulsanierung war bereits Anfang 2015 budgetiert worden.
Deltl sieht im Neubau nur Vorteile: "Durch den Standort neben der Mittelschule können Synergien genutzt werden, die Sanierung der Volksschule würde 18 Millionen Euro kosten, das ist unrentabel." Von Seiten des Landes habe er bereits die Bestätigung, dass ein Neubau "machbar" sei.
Gerda Busch von der FPÖ ist ebenfalls im Baubeirat und kennt im Gegensatz zu den Grünen- und Bürgerlistenmandataren Deltls Nachnutzungskonzept. "Ich bin zwar nicht hundertprozentig für den Neubau, aber wenn die alte Schule langfristig zu klein wird, wären die Kosten für die Sanierung hinausgeschmissenes Geld." Auch Achim Wörner, ÖVP steht grundsätzlich hinter Deltls Idee, schränkt aber ein: "Es kann nicht sein, dass wir bei anderen Projekten wegen der 28-Millionen-Euro-Investition einsparen müssen."
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