Geschützt vor der nächsten großen March-Flut

Ein Drittel der Häuser in Dürnkrut stand unter Wasser, darunter der Bahnhof. Er wurde nie wieder renoviert. | Foto: Archiv
  • Ein Drittel der Häuser in Dürnkrut stand unter Wasser, darunter der Bahnhof. Er wurde nie wieder renoviert.
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  • hochgeladen von Ulrike Potmesil

Der neue March-Thaya Damm steht. Zehn Jahre nach der großen Flut, als der Damm im April bei Dürnkrut brach und mehrere Orte unter Wasser standen, ist die Region geschützt. Vollkommen sicher sind die Gemeinden trotzdem nicht.
Der Damm wurde auf die Höhe eines Jahrhunderthochwassers mit zusätzlicher Sicherheitshöhe von 70 Zentimetern gebracht, doch das Wasser könnte sogar über diese Marke steigen. "Wir haben die Gewissheit, dass der Damm von einem Hochwasser überwunden wird. Wir wissen nur nicht, ob das nächstes Jahr oder in hundert Jahren passieren wird", sagt Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltorganisation "Virus".
Stefan Scheuringer, Leiter des Hochwassermanagements der viadonau, entgegnet: "Die Auswirkungen des Klimawandels wurden vom Landwirtschaftsministerium untersucht, es konnte kein Trend in Bezug auf Extremereignisse festgestellt werden."
Der Damm führt bei Marchegg auch durch WWF-Gebiet. Gerhard Egger bedauert: "Leider wurde der Hochwasserschutz zwar wiederhergestellt, aber Verbesserungen für die Umwelt wurden nicht erzielt." Kein einziger der urspünglich angedachten sechs Retentionsräume von Bernhardsthal bis Marchegg wurde umgesetzt.
Dürnkruts Bürgermeister Herbert Bauch hält die Einsprüche gegen den Dammbau für entbehrlich. "Der Damm hätte vor dem Jahr 2006 längst saniert sein können, wären nicht Verzögerungen wegen Einsprüchen von NGOs entstanden", wettert er.
Aktuell legen Umweltschützer Beschwerde gegen Pumpwerke ein, die nachträglich errichtet werden sollen. Laut Rehm und Egger würden damit wertvolle Feuchtgebiete trockengelegt. Bauch verteidigt die Maßnahmen: "Ohne sie würden die Keller ganzer Straßenzüge unter Wasser stehen."
Der Bürgermeister erinnert sich an den April 2006. "Der Schock war groß, aber auch die Hilfsbereitschaft." Nachbarn, Betriebe und die Gemeinde halfen Seite an Seite. Ein Drittel der Dürnkruter Häuser stand unter Wasser, manche Häuser waren monatelang unbewohnbar. 120.000 Liter Heizöl waren aus den überfluteten Kellern ausgetreten, in den Häusern wuchs Schimmel.
"Als Innenministerin Liese Prokop am Tag der Katastrophe in einem ersten Interview von nur zehnprozentiger Schadensfinanzierung aus dem Katastrophenfonds sprach, waren alle entsetzt. Schließlich konnte man sich doch auf einen vernünftigen Betrag einigen, der rasch und unbürokratisch ausgezahlt wurde", sagt Bauch. Heute sind fast alle Häuser wieder bewohnt, die Bevölkerung lebt mit dem Wissen, dass wieder eine Flut kommen könnte. "Das tun wir seit Jahrhunderten", meint der Ortschef pragmatisch.

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