Patientin "flüchtet" aus Spital: Leopoldsdorferin kritisiert MZ Gänserndorf und Krankenhaus Mistelbach
Die Leopoldsdorferin Sonja Arbeiter ist über die angeblich mangelnde medizinische Versorgung im Medizinischen Zentrum Gänserndorf und im Krankenhaus Mistelbach empört. Dort weist man die Vorwürfe zurück.
LEOPOLDSDORF. Die "mangelnde Empathie und die Geringschätzung", die ihr als Akutpatientin entgegengebracht werde, entsetzt Sonja Arbeiter. Die Leopoldsdorferin war in der Nacht mit massiven Schmerzen von ihrem Mann in das Medizinische Zentrum Gänserndorf (MZG) gebracht worden. "Ich hatte eine schwere Magen-Darmgrippe und litt extreme Schmerzen", erzählt sie.
Als sie im MZG zusammenbrach, bekam sie ein Medikament gegen die Übelkeit, dann teilte ihr die diensthabende Ärztin mit, sie solle nach Mistelbach fahren. "Die Ärztin wollte nicht einmal die Rettung rufen und meinte, mein Mann könne selbst fahren", sagt Arbeiter, Mutter eines zweijährigen Kindes. Eine Krankenpflegerin rief dann doch die Rettung, doch in der Notfallambulanz des Mistelbacher Spitals fühlte sich Arbeiter weiter gedemütigt. Sie erzählt: "Die Ärztin hat gemeint, es sei wohl nicht mein Ernst, wegen so einer Lappalie ins Spital zu kommen. Dabei habe ich mich vor Schmerzen gekrümmt."
Schlechte Stimmung
In der darauffolgenden Diskussion habe die Ärztin erklärt, sie sei "20 Stunden im Dienst und ebenso wenig gut drauf wie die Akutpatientin". Arbeiter verließ daraufhin auf Revers und ohne Behandlung das Spital. "Nicht ohne die Warnung der Ärztin, ich könne sterben, wenn ich unbehandelt das Spital verlasse."
Die Spitalsführung weist jegliche Vorwürfe zurück. In einer offiziellen Stellungnahme heißt es: "Die Patientin wurde bereits im MZG bestmöglich versorgt – sie erhielt einen Magenschutz, Flüssigkeit und auch Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen.
In Mistelbach wurde eine Ersteinschätzung der Patientin durch dafür speziell geschultes diplomiertes Pflegepersonal vorgenommen. Gegenüber der diensthabenden Ärztin war die Patientin allerdings vom ersten Augenblick an sehr unkooperativ, aggressiv und verweigerte schließlich sogar jegliche Untersuchung. Sie wollte das Klinikum ohne Untersuchung und Behandlung verlassen und unterschrieb die dazu notwendige Erklärung."
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