Freie Gemeinderätin übernimmt FP-Ausschüsse
STRASSHOF (rm). "Ein Verräter hat die FPÖ verlassen, nun nehmen Sie die nächste Verräterin auf", empörte sich Paul Ebhart von der Bürgerliste in Richtung Gerda Busch bei der Ergänzungswahl in die Ortsausschüsse. Nach dem Ausscheiden von Thomas Litzenberger aus der FPÖ-Ortsfraktion übernahm nun Brigitte Slama, die ihrerseits das Team von Paul Ebhart verlassen hatte, die Ausschüsse für Schule, Kultur, Volkshochschule, Hort und Sport, für kirchliche Angelegenheiten sowie für Raumordnung, Bauwesen, Straßenbau, Straßenbeleuchtung, Haus- und Grundbesitz. Das nahm Ebhart zum Anlass für heftige Angriffe gegen seine ehemalige Mitstreiterin und die FPÖ selber. Er warf Busch Führungsschwäche vor, unkritische Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten und der ÖVP und reklamierte das Mandat, das Slama innehat, für die Bürgerliste. "Die Bevölkerung hat uns gewählt und es ist nicht der Wählerwille, dass unser Mandat jetzt zu den Freiheitlichen gewandert ist", zürnte Ebhart weiter. Bürgermeister Ludwig Deltl wies auf die Gemeindeordnung hin, die eine Vorgangsweise wie die der FP nicht verbiete. Aber auch Brigitte Slama wehrte sich. Sie habe bei der Bürgerliste mitgearbeitet, bis sie erkannt habe, dass es dort keinerlei Transparenz gebe. "In dieser Partei gibt es weder Buchhaltung noch eine Kassaführung - für mich war da ein weiterer Verbleib unmöglich", erklärte die Gemeinderätin. Gerda Busch verwahrte sich gegen die Angriffe des Bürgerlistenspitzenkandidaten. Slama wurde mit großer Mehrheit in die vorgesehenen Ausschüsse gewählt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.