Wenig Natur im Garten
Das Weinviertel hat viele weiße Flecken, wenn es um den Verzicht auf Pestizide geht.
GÄNSERNDORF (ks). Es sind nur fünf von 44 Gemeinden im Bezirk, die sich durchringen konnten die Aktion der designierten Landeshauptfrau zu unterstützen. Seit 15 Jahren setzt sich "Natur im Garten" für die ökologische und naturnahe Bewirtschaftung von Gärten und Grünräumen ein. Mit dem Bekenntnis zum Verzicht auf Pestizide sollen die Gemeinden mit gutem Beispiel voran gehen. In weiten Teilen Niederösterreichs, kein Problem. Nur das Weinviertel hinkt hinterher. Ganz besonders der Bezirk Gänserndorf.
5 Unterzeichner
Eckartsau, Ringelsdorf-Niederabsdorf, Velm-Götzendorf, Bad Pirawarth und die Bezirkshauptstadt Gänserndorf haben das Bekenntnis zum Verzicht auf Pestizide unterzeichnet. Der Kurort ist sogar eine Natur im Garten-Gemeinde.
Während man bei der Initiative "Natur im Garten" die Situation durchaus rosig sieht – zahlreiche Gemeinden haben bereits Beratungsgespräche für 2017 gebucht – findet der Obmann der Bio Austria, Otto Gasselich, noch Luft nach oben.
Er setzt auf Information und Bewusstseinsbildung bei seinen konventionellen Kollegen sowie in den Gemeinden. Kommt es zu sogenannten "Spritzschäden" – wenn Bioflächen von konventionellen Bauern im Randbereich mitgespritzt werden – muss man das bei der Kontrollstelle melden. "Dann wird das zum Versicherungsfall und der Bio-Bauer muss auf dieser Fläche wieder zwei Jahre Umstellungsfrist einhalten", erklärt Gasselich die strengen Regeln der Bio Austria.
DAS BEKENNTNIS
"Die Unterzeichnenden dieses Bekenntnisses legen fest, dass in ihrer Gemeinde keine Pestizide auf öffentlichen Grünflächen eingesetzt werden, die nicht der EU-Bioverordnung und dem 'Natur im Garten' Gütesiegel entsprechen. Sie setzen damit ein Zeichen für die Bewahrung der Lebensgrundlage der zukünftigen Generationen."
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