Du bist genau so ein Idiot…

Gernot Gauper in einer Debatte bei unserem "April-Festival" 2011 ("Tesla-Tag")
  • Gernot Gauper in einer Debatte bei unserem "April-Festival" 2011 ("Tesla-Tag")
  • hochgeladen von martin krusche

Etwa um 16:00 Uhr kam ich vom Einkaufen zurück. Es hatte den Großteil des Tages geregnet. Eine Wohltat in diesen Hitzestunden.


Also war ich erst bei leichtem Nieselregen losgegangen, was mir Vergnügen bereitete; so durch die leichten Schauer zu gehen und den Kopf gekühlt zu bekommen.

Diese Kühlung des Kopfes blieb einem anderen Mann versagt. Er sah mich kommen, unterbrach seinen Gang. Von der Treppe der Sparkasse herunter rief mir Gernot Gauper einige Artigkeiten zu. Etwa, daß ich genau so ein Idiot wie die anderen Linken sei.

Nun weiß ich nicht, was er mit der Zuschreibung „Linker“ meint. Sozialdemokrat? Maoist? Oder einfach nur „Goscherter Hund“?

Nehmen wir vorerst an: Aus einer Position beispielsweise rechts von Dschingis Khan gesehen stehe ich natürlich ziemlich weit links. Aber was sagt das heute schon? Wenn jemand nur weit genug nach links geht, kommt er ja verläßlich rechts an. Die Welt ist eben rund.

Und was meint Gauper mit „Idiot“? Nehmen wir an, er hat sich etwas Kenntnis über Europas Kultur angeeignet, dann besagt diese Zuschreibung: „Du bist ein Privatmensch!“ Genau das drückten zumindest die Griechen in der Antike mit „Idiotes“ aus. Eine Person, die kein Interesse am öffentlichen Leben hat und dieses daher meidet, eine Privatperson, ein Idiot.

Man muß freilich einigermaßen taub und blind sein, um mich in Gleisdorf für jemanden zu halten, der das öffentliche Leben meidet. Das kann es also nicht gewesen sein. Bleibt noch eine andere Deutung, weshalb er mich öffentlich „Idiot“ nennt: Daß er mich für einen dummen Menschen hält.

Dies ist eine Demokratie. Man darf also der Meinung sein, daß ich ein dummer Mensch bin. Um dieser Auffassung etwas entgegenzuhalten, nehme ich nicht einmal die Hände aus den Hosentaschen. Mehr noch, ich tue gar nichts; bestenfalls eine Augenbraue heben. Mehr Einwand verdient diese Mutmaßung nicht.

Aber was brachte ihn bloß zu solchen Befunden? Ich hätte einen Artikel geschrieben. Ja, sowas tue ich laufend. Ich hätte ihn als Nazi bezeichnet. Nein. Das habe ich nicht. Nicht einmal andeutungsweise. Jemanden für einen Nazi zu halten würde voraussetzen, daß er jener geschichtsnotorischen Ideologie anhängt.

Ohne derlei ideologische Bindung könnte man niemanden redlich einen Nazi nennen. Es würde auch genügen, ihn einfach für einen schlechten Menschen zu halten. (Bei Fragen nach dem Faschismus nehme ich es mit Details und Kriterien recht genau.)

Was Gernot Gauper angeht, neige ich zur Ansicht, daß er überhaupt keiner Ideologie anhängt und auch keine bei uns gängige Ideologie näher kennt, was demnach kategorische ausschließt, ihn einen Nazi zu nennen.

Nun versprach mir Gernot Gauper von der Sparkassentreppe herab „rechtliche Schritte“, um gegen mich vorzugehen. Das hat er bereits mehrfach gemacht. Es scheint ihm Vergnügen zu bereiten, mir solche Versprechen zuzurufen.

Er schrieb früher schon: „Wer was anderes behauptet läuft in Gefähr sich eine Klage einzuholen. Also mach nur so weiter mein lieber Krusche - Pseudolinke sind auch Auslaufmodelle“.

Das bringt mich übrigens ins Grübeln. Bin ich nun Linker oder eben keiner, weil nur ein Pseudolinker? Und was wäre ich eigentlich in diesem wie in jenem Falle? Ich vermute, Gernot Gauper weiß es selbst nicht. Nehmen wir es denn als sprachliche Verzierung.

Doch worüber war er so erzürnt? Ich kann nur raten. Es ging vielleicht um meinen Text „Heilsversprechen? Genauer nachfragen!“, hier auf der WOCHE-Website publiziert: [link]

Ein wenig Recherche, alles, wie ich hoffe, korrekt zitiert, die Quellen genannt. Hm. Das war übrigens eine Internet-Recherche, die verwendeten Zitate lassen sich also mit jeder Suchmaschine leicht überprüfen.

Und was hab ich „genau so ein Idiot wie die anderen Linken“ also nun falsch dargestellt? Ich bitte um freundliche Aufklärung, notfalls Belehrung.

+) Ergänzende Notiz in Krusches Logbuch: [link]

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Im Schillerhaus Gleisdorf bildet ein "schillerndes" Team mit Engagement und einem großen Herz das Kernstück des Hauses. | Foto: Schillerhaus Gleisdorf
4

Arbeitgeber in der Region
Schillerhaus Gleisdorf als Ort mit Teamgeist

Das Schillerhaus ist ein modernes Pflegeheim in Gleisdorf, das auch über eine Betriebstagesmutter verfügt. Derzeit werden neue und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. GLEISDORF. Das Schillerhaus Gleisdorf blickt bereits auf eine lange und bewegte Geschichte zurück und erfüllt seit seiner Gründung um 1500 als „Bürgerspital“ einen wertvollen sozialen Auftrag. Im Laufe der Zeit unterlag die Pflegeeinrichtung einem natürlichen Strukturwandel und vereint nach der Zusammenführung...

  • Stmk
  • Weiz
  • PR-Redaktion
Anzeige
So soll die Volksschule nach dem Umbau ausschauen. Kürzlich wurde die Firma Wohnbau Pichler mit der Umsetzung beauftragt. | Foto: Rendering Architekt Walter
7

Ludersdorf-Wilfersdorf
Modernisierung der Volksschule mit Zukunftsgeist

Die Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf im Süden von Weiz steuert heuer auf zwei Großprojekte zu. Dadurch will man fit für die Herausforderungen der Zukunft werden. LUDERSDORF-WILFERSDORF. Der massive Zuzug junger Familien in den letzten Jahren macht es notwendig, die Volksschule zu erweitern und zu modernisieren. Mit einem Projektvolumen von 3,1 Millionen Euro ein großer Brocken, der aufgrund der ständig wachsenden Anforderungen an Schulgebäuden unumgänglich wurde. Derzeit tummeln sich in dem...

  • Stmk
  • Weiz
  • Barbara Vorraber
Anzeige
Das Team und die Mitglieder des ASKÖ Tennisverein Weiz dürfen sich freuen. Rechtzeitig zu Saisonbeginn sind die neuen Plätze bespielbar. | Foto: RMSt/Monika Wilfurth
16

ASKÖ TV Weiz
Generalsanierung der Sandplätze im Jubiläumsjahr des ASKÖ TV Weiz

Der ASKÖ Tennisverein Weiz eröffnet rechtzeitig zu Saisonbeginn die generalsanierten Sandplätze und feiert heuer sein 65-jähriges Bestandsjubiläum und 30 Jahre Tennishalle. WEIZ. Im Jahr 1959 wurde die "Sportanlage Fuchsgraben"mit drei Tennisplätzen in der Dr. Eduard Richtergasse in Weiz gegründet. Die eigentlichen Hausherren waren damals noch die Sektionen Eishockey, Eislaufen, Eisschützenverein Olympia Weiz und Basketball. Später ging die Sportanlage an den ASKÖ Tennisverein Weiz über....

  • Stmk
  • Weiz
  • Monika Wilfurth

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.