Erstaunliche Bilanz: "Ein völlig durchschnittlicher Sommer!"

Badespaß bot der vergangene Sommer wohl eher nur für Hunde, den meisten Menschen war das kühle Nass wohl zu kühl. | Foto: Foto: Hobbs
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REGION (eju). "Der Sommer war österreich- und waldviertelweit sehr durchschnittlich. Bei den Temperaturen haben wir im Waldviertel eine Abweichung zum Mittel 1981 - 2010 von plus 0,3 Grad", erklärt Meteorologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien, was Otto Normalverbraucher irritiert den Kopf schütteln lässt. Der Experte erklärt allerdings, warum uns dieser "Durchschnittssommer" so unwirtlich vorgekommen ist.

70-er-Sommer waren viel kälter

"Man muss das etwas differenziert sehen. Wenn man die vergangenen 30 Jahre her nimmt, hat es darin in den Sommermonaten einen sehr starken Temperaturanstieg gegeben. Das was in den 70-ern und auch noch zu Beginn der 80-er-Jahre ein normaler Sommer war, wäre bei uns nun saukalt. Da würden wir schön schauen, wenn wir jetzt so einen Sommer hätten, wie er in den 70er-Jahren Gang und Gäbe war", klärt Orlik auf.

Starker Temperaturanstieg in den letzten 30 Jahren

Für die Maßstäbe von vor rund 40 Jahren wäre der vergangene Sommer toll gewesen, so Orlik und weiter: "In den 70-er-Jahren waren die Sommer im Mittel etwa um 1,8 Grad kälter, als die Jetzigen. Wir hatten einen sehr starken Temperaturanstieg im Sommer, besonders bis in die Mitte der 2000er-Jahre. Momentan stagniert das ein wenig. Dieser Temperaturanstieg der verzerrt so vieles. Man vergisst, wie die Sommer der 70-er-Jahre waren. Abends gemütlich noch draußen zu sitzen war außer im Südburgenland kaum wo möglich, weil es so kalt war."

Sommer 2014 war kältester seit 2006

Dass der vergangene Sommer gefühlt einer der Kälteren seit etwa 2006 sei, räumt der professionelle Wetterfrosch aber dann doch ein. Das sei auf den kalten August zurück zu führen, dieser sei in der Region im Mittel um etwa ein Grad kälter, als der 30-Jahres-Durchschnitt gewesen.

Frostige 2,9 Grad am 25. 8. in Zwettl

Im Detail hat der Meteorologe noch Zahlen zur Hand, die den abgelaufenen Sommer im Waldviertel dokumentieren. Der Juni war im Durchschnitt. Der Juli war um 1,4 Grad zu warm, der August dafür um etwa ein Grad kälter. Der kälteste Tag im August wurde am 25. August gemessen, da hatte es 2,9 Grad in Zwettl, Weitra 4,4 Grad, Litschau 3,1 Grad, Raabs 3,8 Grad, Horn 5,3 Grad und vergleichsweise kuschelige 5,8 Grad in Allentsteig.

34,3 Grad am 11. Juni in Horn

Die höchste Temperatur des Sommers im Waldviertel wurde am 11. Juni mit 34,3 Grad in Horn gemessen. Der wärmste Tag im Allgemeinen war der 20. Juli, da hatte es in Zwettl beispielsweise 33,1 Grad.

25 Prozent weniger Regen in Litschau

"Niederschlagstechnisch war der Sommer sogar leicht unterdurchschnittlich", berichtet Orlik. Um fünf bis acht Prozent weniger Regen fiel im Waldviertel, das entspricht etwa 250 Litern pro Quadratmeter. Die höchsten Niederschlagsmenge gab es in Bärnkopf mit 319 Litern (-7 %). In Litschau fielen mit 248 Liter erstaunliche 25 Prozent weniger Regen, als im 30-Jahre Mittel-Wert. In Weitra lag die Regenmenge mit 297 Liter genau im Mittel.

Sonnenschein-Sieger Gars mit 675 Stunden

Auch bei den gefühlt wenigen Sonnenstunden trog der Schein etwas, denn: "Heuer waren es zwar um etwa vier Prozent weniger Sonnenschein als im Mittel, dieser Wert stieg in den 30 Jahren aber um etwa 15 Prozent an. Das Weniger fällt sofort auf, wenn man an einen sehr sonnigen und warmen Sommer gewöhnt ist. Alles in allem hatten wir einen wirklich durchschnittlichen Sommer!" Die meisten Sonnenstunden gab es übrigens in Gars am Kamp mit 675 Stunden.

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