Giftiges Wasserkreuzkraut weiter im Vormarsch! Gift gelangt über Kuhmilch in die Nahrung.

Grünlandexperte Johann Humer inmitten einer stark betroffenen Wiese in Gmünd Richtung Asangteich.
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  • Grünlandexperte Johann Humer inmitten einer stark betroffenen Wiese in Gmünd Richtung Asangteich.
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BEZIRK/REGION (eju). Die Pflanze ist in Deutschland, der Schweiz und in England als gemeingefährdend eingestuft und zum gefährlichen Schadorganismus erklärt worden, den es effektiv zu bekämpfen gilt. In Österreich rührt man vergleichsweise "kein Ohrwaschl".


Alkaloid schädigt Leber

Die Rede ist vom giftigen Wasserkreuzkraut (WKK), das besonders in den Staunässe-Lagen des Bezirkes Gmünd stark auftritt und auch vom noch giftigeren Jakobskreuzkraut, das entlang einiger Straßen im Bezirk Waidhofen massenhaft an Böschungen gesichtet wurde. Diesen Pflanzen ist eigen, dass ihr Gift, ein Alkaloid, auch im getrockeneten oder silierten Zustand erhalten bleibt.


Gift gelangt in die Milch

Von Rindern (und Pferden) gefressen, lagert es sich in deren Leber ab, wird nicht mehr ausgeschieden und zerstört das lebenswichtige Organ im Laufe der Zeit. Noch wichtiger, aber so gut wie nicht kommuniziert: das Gift gelangt auch in die Milch und in den Käse.

Tote Pferde & Rinder

Bei Pferden gab es einige nachgewiesene Fälle letaler Wasserkreuzkraut-Vergiftungen. Bei Rindern ist es schwieriger, denn diese sind etwas gift-toleranter und leben zudem deutlich kürzer, als Pferde. Vereinzelte Vergiftungsfälle fallen den Landwirten entweder nicht auf, oder werden anderen Ursachen zugeordnet und leider auch von vielen Tierärzten nicht richtig diagnostiziert.

Kein Problembewußtsein

"Grünland-Landwirte sind sich möglicherweise gar nicht bewusst, dass sie giftiges Kreuzkraut-Wiesenfutter verfüttern", erläutert Johann Humer, Grünlandexperte der Landes-Landwirtschaftskammer das noch immer wenig ausgeprägte Problembewußtsein in der Region.

Giftcoctail

Besonders heuer ist wieder ein extrem starkes Wasserkreuzkraut-Jahr. Die Sache ist fatal: während bei der Heuproduktion im Juli und August noch einiges an Blüten und Blättern durch Bröckelverluste wegfällt, behält Kreuzkraut als Silofutter seine volle Giftigkeit. Das angewelkte Gras wird in Folie eingewickelt und verwandelt sich in einen Giftcocktail der Extraklasse, vorausgesetzt, er wird als Alleinfutter verfüttert.

Siloballen sehr schlimm

"Die bisherigen verendeten Rinder mit Vergiftungsverdacht kamen alle aus Betrieben, wo Siloballen verfüttert wurden, nicht, wo das Futter in einem Fahrsilo siliert wurde. "Von der Verfütterung des Futters extrem gelber Kreuzkraut-Wiesen an Pferde würde ich auf jeden Fall abraten.

Was tun gegen das Kreuz mit dem Kreuzkraut?

BEZIRK. Seit rund zehn Jahren untersuchen sowohl der Grünlandexperte der Landes-Landwirtschaftskammer Johann Humer, als auch ein Forschungsteam der Boku Wien die Pflanzen, deren Ausbreitung, sowie ihre Auswirkungen auf die Nutztiere. Der gelbe Blütenflor, der die betroffenen Wiesen Anfang Juli überzieht, lässt mancherorts an ein blühendes Löwenzahnfeld denken.
"Eigentlich wäre das Futter solcher gelber Wiesen zu entsorgen. Eine Möglichkeit, diesen zweiten Schnitt sinnvoll zu verwerten wäre, entweder in Biogasanlagen oder als Kompost", erklärt Humer. Wenn stark Kruezkraut-bestandene Wiesen dann auch noch zu wenig gedüngt werden, also kein Rückfluss der Nährstoffe in Form von Wirtschaftsdünger erfolgt und sich die anderen vorkommenden Pflanzenarten sich dadurch nicht schnell und kräftig genug gegen die Giftpflanze durchsetzen können, entstehen die gelben Giftwiesen der Region. Es gibt aber auch Lichtblicke, weiß Humer: "In zumindest drei Fällen hat sich eine verändertet Bewirtschaftung durch verbesserte Düngung, Ein- und Neuansaat, sowie Pflanzenschutz das Kraut aus den Futterwiesen fast völlig verdrängt."

Homepage von DI Johann Humer

Bericht in den Bezirksblättern Gmünd 2010

Bericht in dem Bezirksblättern 2011

Bericht aus dem Allgäu

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