Zu Besuch bei der Knoblauchkröte
Die Moorwanderung des Naturschutzbundes führte in das Haslauer Moor bei Amaliendorf.
AMALIENDORF. Insgesamt 25 Teilnehmerinnen machten sich auf zur Moorwanderung des Naturschutzbundes unter Führung vom Ökologen Axel Schmidt und Christian Boigenzahn von der Kulturinitiative Amaliendorf-Aalfang. Die beiden Männer hatten viel Interessantes zu erzählen und konnten die teils von weither angereisten Besucher wirklich begeistern.
Das Haslauer Moor bei Amaliendorf ist mit ca 120 Hektar ursprünglich eines der größten Regenmoore der Litschauer Hochfläche. Es ist als Natura 2000 Gebiet der „Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft“ ausgewiesen. Das Haslauer Moor wurde im 19. Jahrhundert massiv abgetorft. Dazu wurden Entwässerungsgräben errichtet, die noch heute wirksam sind und für das Moor akute Gefahr der Austrocknung und Verwaldung besteht. Im Rahmen eines 1998 gestarteten Renaturierungsprojektes des WWF, der Österreichischen Bundesforste und der Kulturinitiative Amaliendorf- Aalfang wurde mit der Umsetzung wichtiger Schutzmaßnahmen begonnen. Auch im Haslauer Moor verwendete man den Torf wirtschaftlich. In erster Linie war er Brennstoff für die Glashütte, aber auch die Bevölkerung griff auf ihn zurück, als das Holz knapper wurde. Die beiden wassergefüllten Stichwannen sind Relikte dieser Nutzung, die bis etwa 1980 anhielt. Langsam aber sicher verlanden sie und werden von Wasserpflanzen in Besitz genommen. Heute Lebensraum aus zweiter Hand: Die mit Wasser gefüllten und langsam verlandenden Stichwannen sind ein wertvoller Lebensraum für gefährdete Libellenarten oder Amphibien wie Teichfrosch oder Knoblauchkröte.
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