Freundschaft über alle Grenzen
John Steinbecks Drama "Von Mäusen und Menschen" rüttelt auf
LITSCHAU (eju). Definitiv keine leicht verdauliche Kost präsentiert Margit Mezgolich, die neue künstlerische Leiterin des Theater Brauhaus, die damit nicht unverdient in die Fußstapfen des großartigen Zeno Stanek steigt, beim diesjährigen Sommertheater.
"Von Mäusen und Menschen" wartet nicht mit Schenkelklopfer-Humor auf, sondern rüttelt wach. 'Was ist Freundschaft, wer ist wessen Freund und warum, wie viel Last kann eine Freundschaft ertragen und bis wohin muss Freundschaft begleiten' sind die zentralen Themen, um die die Geschichte rund um die beiden Wanderarbeiter George und Lennie kreist. Beide träumen von der eigenen Farm, der beschränkte Lennie vor allem davon, dass er sich um die Kaninchen kümmern darf, obwohl und gerade weil er mit seiner plumpen Zuneigung und überschießenden Kraft alles zu erdrücken droht, was ihm schließlich final zum Verhängnis wird.
Mezgolich versteht es, die Aufmerksamkeit durch ein genial-spartanisches Bühnenbild bei den großartigen Akteuren zu belassen, die in Doppel- und Dreifachrollen ihre enorme Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen. Der allwissende Erzähler im Plüschhasenkostüm verleiht dem nachdenklichen Stück jenen Hauch Komik, den es als Verdauungsschnapserl benö-tigt. Ansehen!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.