Brocks: "Hier lebt es sich sehr sicher!"
Positiv: Die Kriminalität im Bezirk Gmünd ist im Vorjahr um 18 Prozent gesunken.
BEZIRK (eju). "Bemerkenswert ist, dass wir im Bezirk Gmünd im Vorjahr einen Rückgang von 18,2 Prozent bei allen anfallenden Strafdelikten hatten. Das sind in absoluten Zahlen 254 Fälle. Es ist nicht einschneidend, aber doch auffällig. Wir liegen im langjährigen Schnitt. Kriminalstatistik bewegt sich immer wellenförmig", erklärt Bezirkspolizeikommandant Wilfried Brocks im BB-Gespräch.
Beispielsweise habe es im Jahr 2015 bei Fahrraddiebstählen eine auffällige Steigerung zu 2014 gegeben: von 17 auf 64. "Das war auf die beiden Tätergruppen zurückzuführen, die sich durch das Stehlen von Fahrrädern und Verkaufen im nahen Ausland ihre Drogensucht finanziert haben. Nachdem diese Gruppen ausgeforscht waren, sanken die Zahlen auf das ursprüngliche Maß - es gibt immer wieder Fahrraddiebstähle.
Weniger Vandalismus
Positiv zu bemerken ist allerdings, dass nach der Fahrrad-Diebstahlserie nun mehr Menschen ihre abgestellten Fahrräder absperren. Ein Fahrrad, das nicht abgesperrt wird, ist leichter mitzunehmen. Die Hemmschwelle des Täters ist geringer, auch die Strafandrohung. Bei einer Entfernung von ein bis zwei Kilometern zur Staatsgrenze ist das Rad-nicht-abgesperrt-haben eine Sache, die manchem die Entscheidung leichter macht", weiß Brocks.
Leicht gesunken sei auch die Zahl der Firmeneinbrüche. Die Laden- und Taschendiebstähle seien ebenfalls von 49 auf 33 Fälle rückläufig. 2014 seien auch mehr Treibstoffdiebstähle als 2015 zu verzeichnen gewesen. Bei den Sachbeschädigungen sei die Deliktzahl ebenfalls von 106 auf 94 zurückgegangen.
Plus bei Autoeinbrüchen
Plus bei Autoeinbrüchen
"Leicht gestiegen ist die Zahl bei Wohnungs-, Haus- und Autoeinbrüchen auf das Niveau von 2013, was in absoluten Zahlen auch nicht dramatisch ist. Bei den Kraftfahrzeugen wurden Täter ausgeforscht und festgenommen", berichtet Brocks.
Steigerungsraten, die sich im einstelligen Zahlenbereich ausdrücken, seien nicht wirklich nennenswert, Bezug nehmend auf eine geringgradige Zunahme der Buntmetall-Diebstähle von 2 auf 6 Fälle. Generell sei man beim Rückgang der Delikte in Niederösterreich vorne mit dabei, allerdings gebe es dieses Ranking punkto Aufklärung seit heuer nicht mehr, so Brocks bedauernd, denn "da hatte der Bezirk Gmünd ja über Jahre den ersten oder zweiten Platz geradezu gepachtet".
Grenzüberschreitend tätig
Grenzüberschreitend tätig
Punkto Herkunft der Täter gebe es im Bezirk tschechische, österreichische und gemischt-staatliche Tätergruppen.
"Im Gesamten ist es bei uns sehr sicher. Nur zur Verdeutlichung: Im gesamten Bezirk Gmünd gab es im vergangenen Jahr 19 Wohnhauseinbrüche. Das fällt im Raum rund um Wien an einem Wochenende oder mitunter an einem Tag an. Die Menschen dort leben auch nicht in unsicheren Zeiten, aber dort ist eben eine andere Kriminalitäts-Belastung da. Die Seriendelikte, die im Bezirk vorgekommen sind, wurden so gut wie alle geklärt", weiß Brocks abschließend die Lage an der Peripherie in jeder Hinsicht sehr zu schätzen.
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