Eaton-Altlast kostet 900.000 €

EATON muss sich kostenintensiv mit den Hinterlassenschaften der Vorgängerfirmen auseinandersetzen.
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SCHREMS (eju). "Über Jahrzehnte hinweg wurden am jetzigen Eaton-Areal Boden und Grundwasser durch Lösungsmittel und Schwermetalle verunreinigt", erklärt Martin Angelmaier, der stellvertretende Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes NÖ, und präzisiert weiter:

Grundwasser verunreinigt

"Der Standort wurde seit dem 19. Jahrhundert industriell genutzt. Es wurden hauptsächlich elektrische Geräte produziert. Weil es in den früheren Jahrzehnten einen anderen Umweltstandard gab, kam es zu einer Verunreinigung des Bodens, hauptsächlich mit chlorierten Kohlenwasserstoffen und Schwermetallen."
Um nun die weitere Ausbreitung der Verunreinigung zu verhindern und sie direkt am Standort zu beseitigen, werde das Sanierungsprojekt umgesetzt, so Angelmaier weiter. Das Projekt bestehe technisch aus zwei Hauptkomponenten: Einerseits werde ein Teil des Bodens ausgehoben und entsorgt. Zum anderen werde das Grundwasser durch einen zu errichtenden Drainagegraben gefasst, gefiltert und wieder versickert.

Fünf Jahre Reinigung

"Diese Grundwasser-Reinigungsanlage wird zumindest einmal fünf Jahre lang laufen. Durch den Aushub einerseits und den Drainagegraben andererseits ist bereits im Laufe des Jahre 2015 gesichert, dass keine weiteren Schadstoffe mehr freigesetzt werden", garantiert Angelmaier. Auf die Frage, inwieweit das Grundwasser der umliegenden Siedlungen betroffen sei, also die gegebenenfalls vorhandenen Hausbrunnen der Anrainer, erklärt Angelmaier: "Derzeit gibt es dort Grundwasserbelastungen. Im Umfeld gibt es keine Trinkwasserbrunnen, alle Anrainer sind an die öffentliche Versorgung angeschlossen. Alle, die mit einem Nutzwasserbrunnen betroffen sein könnten, sind über die Situation informiert worden."

Seit 2012 eine Altlast

Im November 2012 wurde die betroffene Fläche als Altlast der Kategorie zwei (es gibt drei) eingestuft. Stellt sich die Frage: Wie ist man überhaupt auf diese Altlast aufmerksam geworden?
Angelmaier beantwortet sie: "Das Land NÖ und das Umweltbundesamt untersuchen systematisch alte Industriestandorte und Deponien. Aus den Mitteln des Altlastenfonds werden die-se Untersuchungen, wie etwa Grundwasser- oder Bodenproben, untersucht. Wenn sich dann herausstellt, dass aus einer Fläche eine Umweltgefährdung hervorgeht, wird sie als Altlast eingestuft. Dann kann die Sanierung aus den Mitteln des Altlastensanierungsfonds gefördert werden. Voraussetzung ist, dass die Verunreinigung vor 1989 entstanden ist."

900.000 € Sanierungskosten

Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund 900.000 Euro, wovon rund 600.000 Euro aus den Mitteln des Altlastensanierungsfonds getragen werden.

Gefahreneinschätzung des Umweltbundesamtes:

Der Altstandort „Fabrik elektrischer Apparate Schrems“ hat eine lange Nutzungsgeschichte. Unter anderem befinden sich seit 1960 eine Entfettungsanlage, eine Galvanik, ein Lösungsmittelfasslager und eine Abwasserbehandlungsanlage auf dem Altstandort. Im Bereich der Entfettungsanlage liegt eine massive Belastung des Grundwassers mit CKW vor. Die Schadstoffe haben sich im Grundwasser mehr als 100 Meter ausgebreitet. Es ist auch in Zukunft mit erheblichen Schadstofffrachten im Grundwasser zu rechnen. Der Altstandort stellt eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar. Es wird die Einstufung in die Prioritätenklasse 2 vorgeschlagen.
Hier finden Sie die gesamte Studie

EATON muss sich kostenintensiv mit den Hinterlassenschaften der Vorgängerfirmen auseinandersetzen.
Foto: Umweltbundesamt | Foto: Foto: Umweltbundesamt

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