Katzenkastration gilt nun auch für Bauern
Keine Ausreden rund um bäuerliche Haltungsformen. Bauernkatzen müssen künftig auch kastriert werden.
BEZIRK/REGION (eju). "Endlich hat die Vernunft gesiegt!", freut sich die engagierte Gmünder Tierärztin und Tierschützerin Katia Waitz. Die Freude ist groß und echt: Es geht um die Novelle des Tierschutzgesetzes punkto Katzenkastration.
Keine Ausreden mehr
Bisher gab es für Landwirte, die ihre vierbeinigen Mäusejäger nicht kastrieren lassen wollten, so etwas wie ein Schlupftürchen: sie konnten sich auf die "bäuerliche Haltungsform" ausreden - das ist jetzt vorbei. Diese Ausrede-Möglichkeit hatte mancherorts unzählige, halb verwilderte Katzenkolonien zur Folge, für die sich niemand zuständig fühlte. Inzucht und grassierende Katzenkrankheiten dezimierten die Tiere oft auf besonders grausame Weise.
Tierheime gehen über
Tierschützer, Vereine für Streunerkatzen und hilfsbereite Tierärzte, wie beispielsweise Katia Waitz, kümmerten sich um die kranken Tiere. Häufig wurden die den Sommer über auf Bauernhöfen als Attraktion für Kinder geduldeten Kätzchen im Herbst mitleidlos irgendwo ausgesetzt, im Vertrauen auf die Hilfsbereitschaft anderer Menschen. Die Tierheime platzen ob der unzähligen ungewollten Kätzchen und erwachsenen Katzen aus allen Nähten. Als sich Nationalratsabgeordnete Martina Diesner-Wais vergangenen Herbst auch noch für die Beibehaltung der "Bauern-Ausnahme" stark machte und den unkontrollierten Katzennachwuchs als Attraktion auf Bauernhöfen für Urlauber weiter bestehend wissen wollte, platzte der Gmünder Tierärztin Katia Waitz endgültig der Kragen. Sie drohte an, alle bei ihr pro Saison abgelieferten ausgesetzten (Streuner-)Katzen eigenhändig am Bauernhof der Nationalrätin abzuladen (die Bezirksblätter Gmünd berichteten ausführlich).
Keine Wildtierkaufbörsen
Das ist nun doch nicht mehr nötig. Ab 1. April gelten einige Änderungen im Tierschutz, die von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) erwirkt wurden. Dazu gehört, dass künftig auch Katzen in bäuerlicher Haltung der Kastrationspflicht unterliegen. Außerdem werden Kaufbörsen mit Wildtieren wie etwa Spinnen, Schlangen oder Papageien verboten.
Tierärztin Katia Waitz zu der Änderung: "Niemand muss Angst haben, dass es in absehbarer Zeit keine kleinen Katzen mehr geben wird. Bis das neue Gesetz greift und sich die Populationen von Krankheiten und Inzucht erholen, dauert es noch sehr lang."
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