Nah am Wasser gebaut
BEZIRK GMÜND. Das Bangen ist vorbei- vorerst. Das Hochwasser, das Tage lang das ganze Land in Atem gehalten hat, hat sich verzogen. Doch die Spannung bleibt bei jenen, die zu nah am Wasser gebaut sind. Und die gibt es, wie ein Blick auf den NÖ Atlas zeigt. Auf diesem sind die Roten Zonen markiert. Flächen, die durch "voraussichtlichte Schadeneinwirkungen derart stark gefährdet sind, dass ihre ständige Benützung für Siedlungs- und Verkehrszweck überhaupt nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem aufwand möglich ist...". Auch entlang der Lainsitz existieren solch Gefahrenbereiche, in der sich sogar das eine oder andere Haus befindet.
Gefahrenzone ausgeweitet
"Maßgeblich ist die Anschlaglinie des 100-jährigen Hochwassers (HAKU100). Bis zu dieser Linie darf es Baulandwidmungen geben", erklärt Franz Höllrigl, der Leiter der Abteilung Bauwesen am Stadtamt Gmünd. Lange orientierte sich die Flächenwidmung an diesen Linien, die 1989 festgelegt wurden. Die Berechnungswerte wurden nach dem Hochwasser 2002 angehoben und seit dem Jahr 2007 gilt eine neue HAKU 100-Anschlaglinie. "In dem Bereich, der zwischen 1989 und 2007 unter die HAKU100-Linie geriet, haben wir einige Häuser stehen", weiß Höllrigl, "zum Beispiel in Grillenstein gibt es etliche Häuser im Überflutungsbereich, doch in der Zwischenzeit wurden Mauer und Damm gebaut." Und auch für andere Hochwassergefahren-Bereiche, in denen Häuser stehen, sei schon Hochwasserschutz in Planung. Zwar seien noch nicht alle Hochwasser-Schutzmaßnahmen umgesetzt, doch Höllrigl verrät schon jetzt: "In Gmünd werden auch bald alle Häuser in diesem Bereich geschützt."
Bauen verboten
Doch was ist mit Baugründstücken, die zwischen 1989 und 2007 unter die HAKU100-Linie gerutscht waren? "Grundsätzlich gibt es keine baubehördliche Bewilligung im Gefahrenbereich", sagt der Bauwesens-Experte, "für unbebaute Grundstücke wurde sogar eine Bausperre errichtet."
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