Blanke Nerven im Gemeinderat Litschau
ÖVP-Gemeindemandatare und Opposition gerieten mehrmals aneinander.
LITSCHAU (eju). Klagsdrohungen und laute Worte gab es während der jüngsten Gemeinderatssitzung in Litschau gleich mehrfach. Bei der Protokollgenehmigung wies GR Roland Edinger (BBL) darauf hin, dass Bgm. Rainer Hirschmann nicht, wie in der vorhergehenden Sitzung auf einen Dringlichkeitsantrag hin beschlossen, Anpassungen zur Abwasserbeseitigungsanlage Schandachen erarbeitet und auf die neue Tagesordnung gebracht hatte. Hirschmann quittierte diesen Vorwurf mit dem Hinweis, es gebe einen Tagesordnungspunkt zur Schmutzwasserentsorgung der Schandachenhäuser. Das sei, so die Opposition, aber nicht das Thema, es ginge um eine Gebührenanpassung, die es seit 1997 nicht gegeben habe und die sogar die Aufsichtsbehörde des Landes NÖ bereits eingefordert hätte. Vizebgm. Reinhard Fürnsinn stellte daraufhin eine Abwasser-Gesamtlösung für Schandachen bis zum Jahr 2017 in Aussicht. Edinger ließ nicht locker und beharrte auf einer Gebührenanpassung. Man schiebe diese Angelegenheit bereits seit fünf Jahren vor sich her, das seien grobe Versäumnisse und er denke über eine Aufsichtsbeschwerde nach.
Auslöser für weitere laute Worte war die geplante Reglementierung der Aufstellung von Werbe- und Hinweistafeln. Konkret hatte Roland Edinger sich den Unmut von Gemeinderätin Tanja Zellhofer zugezogen, weil er seine Ankündigungstafeln zum Sonnwendfeuer in die neu bepflanzten (Kies-)Beete am Stadtplatz gestellt hatte. Zellhofer wertete das als Missachtung der Bemühungen der acht "Blumendamen", die für die Bepflanzung verantwortlich waren. Man einigte sich schließlich auf eine Arbeitsgruppe, die nun Stellflächen für Werbe- und Ankündigungstafeln festlegen soll.
Ein Zeitungsartikel über die potentielle Aufnahme von 150 Asylwerbern in Gebäuden des Feriendorfes schließlich brachte Bgm. Hirschman sogar dazu, Roland Edinger mit einer Anzeige zu drohen. Letzterer hatte in einem Dringlichkeitsantrag gefordert, Hirschmann möge seine Aussagen richtigstellen, sie könnten als Rufschädigung missverstanden werden. Hirschmann wiederum beschuldigte das Kaufmedium, ihn nicht richtig zitiert zu haben. Schließlich zog Edinger seinen Antrag zurück.
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