Steinbruch: Grazer Wasser in Gefahr?

Wehren sich gegen den Steinbruch in Großstübing: VBgm. Josef Herzog und Willibald Wurzinger
  • Wehren sich gegen den Steinbruch in Großstübing: VBgm. Josef Herzog und Willibald Wurzinger
  • hochgeladen von Katharina Grasser

„Das Steinbruchprojekt ist eingereicht. Jetzt wird es ernst“, sind sich VBgm. Sepp Herzog und Willibald Wurzinger, die Sprecher der Initiative gegen den Steinbruch in Großstübing, einig. "Was wir über ein Jahrzehnt befürchtet haben, ist nun eingetreten." Am 10. Juli wurde das Projekt Dolomitsteinbruch "Köppel“ bei der BH Graz-Umgebung eingereicht. Seit 2004 sei immer wieder die Rede von einem geplanten Steinbruch gewesen.

Gefahr für Trinkwasser?

"Dieser Steinbruch hat aber weit über das Stübingtal hinaus Bedeutung", weiß Willibald Wurzinger, "schließlich kommen hier 40 Prozent des Grazer Trinkwassers her. Es ist nicht auszuschließen, dass es da zu einer Beeinträchtigung der Wasserqualität kommt." Außerdem sei Lärm- und Staubbelästigung für die Anwohner der L 315 zu befürchten.

Infoveranstaltung

"Ein schriftlicher Einwand gegen den geplanten Steinbruch kann bis spätestens 15. September bei der BH Graz-Umgebung eingebracht werden. Eine Einsichtnahme in die Projektunterlagen ist während der Amtsstunden im Gemeindeamt Großstübing sowie in der BH Graz-Umgebung möglich", erläutert Josef Herzog, Vizebürgermeister von Großstübing. "Für uns ist es unvorstellbar, dass hier ein Steinbruch genehmigt werden kann. Im Landschaftsschutzgebiet wird den Häuslbauern sogar vorgeschrieben, wie ihre Fenster auszusehen haben, damit die Bauten nicht im Widerspruch zur schönen Landschaft stehen. Beim Steinbruch ist das kein Problem?", wundert sich Herzog. "Die Ablehnung richtet sich ja auch nicht gegen Personen oder Firmen, sondern nur gegen Steinbrüche und deren Belastungen", fügt Willibald Wurzinger an.
Um die Bevölkerung zu informieren, veranstaltet die Initiative am Freitag, 22. August, um 19 Uhr in der Großstübinger Stub'n eine Informationsveranstaltung.

Daten und Fakten:

Die Zahlen zum Steinbruch (laut Einreichunterlagen):
• Abbaumenge pro Jahr: 150.000 Tonnen
• Geplante Nutzungsdauer: 26 Jahre
• Projekt mit 4,9 ha Fläche eingereicht
Was ist Dolomit?
Dolomit ist ein Mineral, das für Pflaster, Mauerstein, Bodenplatten, Mauerabdeckungen, Trittstufen, Gestaltungssteine, Wasserbausteine, Edelsplitte für die Betonindustrie, Baumaterial, als Bestandteil von Spezialzementen, für die Stahlherstellung, zur Kalkung und als Rohstoff für die Glasindustrie verwendet wird. In der Wassertechnik wird er als Filtermaterial verwendet. Zur Eindämmung des Unglücksreaktors von Tschernobyl wurde unter anderem auch Dolomit aufgeschüttet.

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