Ein Stück Heimat, das mitgenommen wird

Ein Harmonikaliebhaber, der das gute Gehör hat: Franz Schmidt jun. | Foto: WOCHE
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  • Ein Harmonikaliebhaber, der das gute Gehör hat: Franz Schmidt jun.
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WEINITZEN. Wenn sich morgens die Tür zur Werkstatt öffnet, erwarten Franz Schmidt jun. inmitten von wärmendem Holzduft die Rohbauteile musikalischer Handarbeit. Seit 1984 sind die Harmonikas aus dem Hause Schmidt in Weinitzen ein Begriff – auch weit über die steirischen Grenzen hinaus.

Holz, von Kopf bis Fuß

Wer eine Schmidt-Harmonika besitzt, spielt auf 2.500 Einzelteilen. "Alles handgearbeitet", sagt der Chef, der vor neun Jahren den väterlichen Betrieb übernommen hat. Dabei spielt das Holz für Korpus, Beschläge, Knöpfe und Verzierungen eine wichtige Rolle, sowohl für die Optik als auch für Ton und Klangfarbe. "Wir verarbeiten einheimische und exotische Holzsorten: Ahorn, Erle, Mahagoni, Apfel, Makassar oder Satin Nuss." Den Sonderwünschen seiner Kunden werden keine Grenzen gesetzt. Für die besonderen Einzelanfertigungen arbeiten die Mitarbeiter rund zwei Monate lang an den drei Hauptkomponenten Diskanttastatur, Balg und Bässe. "Jedes Stück ist ein Unikat, bei der Herstellung kommt es daher nie zur Routine."

Holz, das für Tradition steht

Die Faszination Harmonika hat mit dem Heimatgedanken und dem 'Zurück-zum-Ursprung'-Gefühl in den letzten Jahren zugenommen. "In den 1970er-Jahren war es ein bisschen verpönt, wenn man die Harmonika spielte. Gerne tarnte man sie als Akkordeon. Ich selbst wurde von Schulkollegen oft belächelt", erinnert sich der 37-Jährige. Er fügt allerdings hinzu, dass gerade die Harmonika ihr verstaubtes Image ordentlich poliert hat: "Sie steht für Tradition, kann alleine oder in einer Gruppe gespielt werden und ist für jedermann gedacht." Schmidts Kunden sind nicht nur im nahen Umkreis zuhause – sogar bis nach Australien und Amerika hat er seine Instrumente schon verkauft: "Es gibt die, die sich einmal im Leben eine Harmonika kaufen. Es gibt aber auch die, die als Stammkunden bezeichnet werden können, weil sie Dutzende zuhause haben. Und für alle gilt wohl, dass sie die Harmonika spielen, weil sie damit immer und überall ein Stückchen Heimat mittragen können", schmunzelt Schmidt.

Zur Person

Franz Schmidt jun. wurde am 22. August 1979 in Graz geboren.
Ging aufs Gymnasium Körösi in Graz.
Besuchte die HAS Monsberger in Graz.
Lehre und Ausbildung zum Harmonikabauer absolvierte er erfolgreich.
1984 begann er damit, Harmonikas in hochwertiger Qualität zu produzieren.
Firmengründer war sein Vater Franz Schmidt sen., dieser arbeitete bereits seit 1970 als Harmonikamachermeister bei der Firma Stachl.
Geschäftsführer ist Franz Schmidt jun. seit 2007.
Betriebsübernahme 2008 von seinem Vater.
Lebensphilosophie: Von nix kommt nix!
Im Web: www.steirische-harmonika.at

WOCHE-Wordrap

Traditionen bedeuten für mich …
... gutes Altes zu bewahren – aber auch offen sein für Neues!
Mein liebstes Musikstück …
... zur Zeit einige!
Als Kind war ich …
... ein Spitzbub – aber nicht schlimm.
Wenn ich alt bin, dann …
... genieße ich die Zeit mit meiner Familie!
Auf einen Kaffee würde ich am liebsten gehen mit …
... einigen interessanten Persönlichkeiten!
Am besten entspanne ich, wenn ...
... ich ohne Telefon an einem schönen, ruhigen Strand bin!
Harmonika spiele ich ...
... nur noch bei passenden Gelegenheiten im gemütlichen Bekanntenkreis.

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