Bis zu 85 Prozent Ausfall beim Wein

"Wir sind froh, dass wir überhaupt was haben", sagen Joachim Florian und sein Vater Harald Florian vom gleichnamigen Weingut in Dobl.
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Man hat es nach dem erneuten Wintereinbruch im heurigen Frühling und den Hagelunwettern im Sommer bereits ahnen können. Aber dass die Landwirtschaft in diesem Jahr eine solche Erntebilanz einfährt, davon konnte nicht klar ausgegangen werden.

Kaum Schilcher geerntet

Hart getroffen hat es heuer auch das Weingut Florian in der Gemeinde Dobl-Zwaring. "Wir sind froh, dass wir heuer überhaupt eine Ernte haben", sagt Juniorchef Joachim Florian. "Die Ernteausfälle müssen wir aber differenziert sehen. Der Schilcher ist extrem betroffen", weiß Vater Harald Florian-Schaar. Der Betrieb hat bei dieser Weinsorte einen Ausfall von 85 Prozent. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Schilcher im Frühjahr bereits im Wachstum war. Auch der beliebte Schilchersturm fällt deshalb heuer aus. Einen Sturm ohne Schilcher gibt es aber. "Die Nachfrage war da, deshalb gibt es einen Rosé-Sturm. Viele Kunden haben Verständnis, aber im Herbst wollen viele den Sturm-Genuss", erklärt Florian.
Angebaut wird der Wein in Muttendorf, Zwaring, Wuschan oder Ligist. Auch in Graz, nämlich am Kehlberg und in Gösting, wird der edle Tropfen angebaut. Mit der Marke "Wein aus Graz" ist das Weingut, das auch einen Buschenschank führt, über die Bezirksgrenzen hinweg bekannt.
Aufgrund der Steile der Lagen werden alle Trauben händisch geerntet und mit einem eigens entwickelten 5.000-Liter-Mobiltank nach Dobl transportiert. "Bei den Grazer Lagen konnten wir heuer nur 30 Prozent ernten. Niemand hat damit gerechnet, dass es auf 300 Meter solche Schäden gibt", zieht Kellermeister Joachim Florian auch bei den Weißweinsorten eine ernüchternde Bilanz. In einigen Anbaugebieten haben Hagelunwetter ihr Übriges beigetragen. Einziger Lichtblick für die Weinbauern: "Die Trauben, die wir ernten konnten, sind schön ausgebildet. Es ist ein kleiner, aber sehr fruchtiger Jahrgang", wagt Florian bereits einen Blick ins Weinglas 2016. Auch eine kleine Menge Jungwein wird es geben. "Positiv ist auch, dass der 15er-Jahrgang sehr stark war und wir damit noch eine Zeit lang auskommen", sagt Harald Florian-Schaar.

"Wir sind froh, dass wir überhaupt was haben", sagen Joachim Florian und sein Vater Harald Florian vom gleichnamigen Weingut in Dobl.
Keine große Ernte: Bei den Weißweinsorten in den Grazer Lagen reichte die Ernte nur bei 30 Prozent der Reben. | Foto: Weinhof Florian
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