Fernitz-Mellach: 'Wir spielen jetzt in einer anderen Liga'

Bürgermeister Karl Ziegler über die Auswirkungen der Gemeindefusion. | Foto: Prontolux
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WOCHE: Was ist knapp 1 ½ Jahre nach der Fusion zwischen Fernitz und Mellach weitergegangen?
Bürgermeister Karl Ziegler: Ich glaube, doch einiges, wenn man so einen Rückblick ziehen kann. Die Fusion ist gut gelungen. Die Ängste der Bevölkerung haben sich nicht bewahrheitet. Auch die Menschen in den Ortsteilen Mellach und Enzelsdorf spüren, dass etwas weitergeht. Das war sinnvoll, dass man diese Fusion durchgezogen hat.
Waren Sie immer der Meinung, dass die Fusion sinnvoll ist?
Ich habe es auf uns zukommen lassen. Wir waren aber nicht die treibende Kraft, die gesagt hat, wir müssen mit Mellach fusionieren. Wir wären auch gerne alleine geblieben, aber wir stellen uns dieser Herausforderung und es ist auch gelungen.
Gibt es Dinge die vielleicht schiefgegangen sind oder die noch nicht so laufen, wie sie laufen sollten?
Schiefgegangen ist es nicht. Es wurde ja einiges geleistet in der alten Gemeinde. Wir spielen jetzt in einer anderen Liga. Auch von der Verwaltung her, wir sind dort ganz anders aufgestellt, als vorher. Das beginnt beim Bauamt mit der ganzen Organisation. Wir haben einen sehr guten modernen Maschinenpark und der kommt jetzt natürlich in allen Ortsteilen zum Einsatz, aber wir haben das doppelte Wegenetz zu erhalten. So viel wie in Fernitz ist in Mellach dazugekommen, bei den Einwohnern ist es jedoch nur ein Drittel. Aber uns geht es gut mit all den Herausforderungen. Eine Aufgabe mit knapp 5.000 Einwohnern ist es schon.
Gibt es zwischen Fernitz und Mellach noch eine Spaltung oder Gräben, die zugeschüttet werden müssen?
Ich sag einmal im Großen und Ganzen nein. Natürlich, und das meine ich jetzt im positiven Sinne, gibt es noch immer die Machtkämpfe zwischen Fernitz und Mellach, zum Beispiel im Fußball. Das ist normal und auch richtig so.
Dass man die beiden Vereine zusammenlegt, ist nicht geplant?
Man kann nicht sagen was kommt, aber zurzeit haben wir zwei Fußballvereine, wir haben zwei Musikkapellen, drei Eisschützenvereine, zwei Kameradschaftsbünde und drei Feuerwehren. Also das sollte auch so bleiben, bis die Vereine vielleicht selbst den Wunsch äußern. Dann ja, aber von uns aus nicht.
Was hat es mit dem Bau eines neuen Gemeindezentrums inklusive Abriss des alten Feuerwehrhauses auf sich?
Das ist korrekt. Wir haben uns schon vor Jahren bemüht die Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiter so zu gestalten, dass es der Zeit angepasst ist. Wir haben zugewartet bis die Entscheidung wegen der Fusion gefallen ist. Wir sind jetzt in der Planungsfindung und im Gespräch bezüglich der Finanzierung mit dem Land Steiermark. Ich hoffe, dass wir im Herbst so weit sind, damit wir wissen, was wir bauen können. Die Planung erfolgt dann im Winter und Mitte 2019 die Fertigstellung. Ziel wäre, dass wir 2019 siedeln können.
Nach der Fusion muss auch ein neues Wappen her. Wann wird es das geben?
Wir sind mitten drinnen. Ziel soll es sein, dass wir beide Ortsteile in diesem Wappen verewigen können. Ich rechne heuer aber nicht mehr damit.
Was tut sich beim Projekt Lilienpark?
Man kann sagen, dass es sich positiv entwickelt. Bis zum Sommer werden die Entscheidungen fallen. Ich freue mich, dass die Nachfrage sehr groß ist. Wir suchen Firmen, die ins Zentrum passen. Es könnte ein wunderbares Projekt im Süden von Graz werden.
Es sind jetzt rund 30 Flüchtlinge im Ort. Wie geht es im Umgang mit den neuen Ortsbewohnern?
Da darf ich voll Stolz sagen, die Ängste bei der damaligen Bürgerversammlung sind komplett vom Tisch. Es funktioniert auch mit den Nachbarn. Die Ängste sind unbegründet, es funktioniert bestens.
Welche Pläne gibt es für die Zukunft?
Mit den Massen, die an Sonntagen zu uns kommen, ist teilweise die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben. Wir arbeiten gerade mit Verkehrsplanern daran das ist den Griff zu bekommen. Dazu wollen wir aber auch die örtliche Wirtschaft einbinden. Ohne Mitsprache der Gewerbetreibenden wollen wir das nicht machen.

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