Großgemeinde erweitert Mobilitätsangebot

Der Gemeindebus "rufmi" wird von Bgm. Harald Mulle und GR Josef Harb getestet. | Foto: Marktgemeinde Gratwein-Straßengel
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  • Der Gemeindebus "rufmi" wird von Bgm. Harald Mulle und GR Josef Harb getestet.
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"Rufmi" nennt sich der neue Gemeindebus, der den öffentlichen Verkehr auch in entlegeneren Regionen wie Eisbach, Gschnaidt oder Kugelberg erweitert, "buchmi" das E-Carsharing, das ökologisch sinnvoll ein Zweit- oder gar Drittauto ersetzt. Die neuen Mobilitätsprojekte sind ein Angebot der Gemeinde Gratwein-Straßengel, um den Bedarf an Mobilität zu decken, wo Busse sich nicht rechnen.

Bedarf decken

"Mit beinahe 90 Quadratkilometer Fläche ist unsere Gemeinde sehr weitläufig. Vor allem für die ländlicheren Regionen ist der Gemeindebus ein wichtiges Angebot, um unsere Zentren mit medizinischen Angeboten, Banken etc. auch ohne eigenes Fahrzeug zu erreichen", sagt Gemeinderat und Obmann des Verkehrsausschusses Josef Harb über die Idee hinter den Mobilitätsprojekten, die in Kürze offiziell präsentiert werden. "Wir denken dabei vorrangig an unsere älteren Mitbürger, denen wir ein großes Stück Selbstständigkeit zurückgeben. Aber natürlich können das System alle Bürger nutzen."
Über 100 neu geschaffene Sammelstellen gibt es für das Rufbussystem mit dem achtsitzigen Kleinbus. Zusammen mit Gemeindebürgern der jeweiligen Ortsteilen wurden diese festgelegt. Angefahren werden alle Stellen, bei denen ein Umstieg in die Verbundlinien möglich ist. Darunter befinden sich auch die Verkehrsknoten in der Gemeinde an den Bahnhöfen Gratwein-Gratkorn und Judendorf-Straßengel.

Umweltbewusst

Das E-Carsharing-Angebot bietet die Möglichkeit, sich ein Auto zu leihen. Mit den Elektroautos wird zudem an die Umwelt gedacht. Weniger Abgase, weniger Verkehrslärm. Für die zwei E-Cars Renault Zoe wurden in den Ortszentren Gratwein und Judendorf-Straßengel zusammen mit der Energie Steiermark Verleihstationen geschaffen. "Viele Bürger unserer Gemeinde sind für die Fahrt zur Arbeit und für Einkäufe auf den eigenen PKW angewiesen. Vor allem in Familien sind damit Zweit- und Drittautos gängig. Diese sind aber durch die vielen Stehzeiten in Relation zu den tatsächlich gefahrenen Kilometern sehr teuer", sagt Harb über die Vorteile des Verleihsystems.

Finanzierung

Finanziert wird das Mobilitäsprojekt aus den Fördertöpfen des Ökofond Land Steiermark und 'klimaaktiv mobil' des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich. Ein weiterer Teil kommt direkt aus den Einnahmen der "rufmi"-Fahrkarten und der Miete des E-Carsharings. "Beide Projekte finden die volle Unterstützung aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen", betont Bürgermeister Harald Mulle.
Das örtliche Taxiunternehmen 'GU-Taxi' ist Kooperationspartner und stellt sowohl Fahrzeug als auch Fahrer. Für die Ausarbeitung beauftragt wurden die Grazer Verkehrsplaner von 'verkehrsplus'.

Und so funktioniert's

Der Gemeindebus "rufmi":

- Mindestens 45 Minuten vor der gewünschten Abfahrtszeit die Nummer 03124 / 513 00-700 wählen und dem Fahrer mitteilen, an welchem Sammelpunkt Sie sich befinden und wohin Sie fahren möchten. Die Sammelpunkte sind sowohl Ein- als auch Ausstiegsmöglichkeit.
- Die Fahrkarte ist direkt beim Fahrer zu kaufen. Eine Einzelfahrt kostet € 2,- (€ 1,50 ermäßigt, der 10-Fahrer-Schein kostet € 18,- bzw. € 13,- ermäßigt). Ermäßigungen gelten für Unter-16-Jährige und Pensionisten mit gültigem Ausweis.
- Der Gemeindebus ist von Montag bis Freitag (werktags) von acht bis 19 Uhr verfügbar.
- Alle weiteren Informationen finden Sie in Kürze auf der entsprechenden Gemeindehomepage. Für eine Übersicht über die Sammelstellen wird es noch einen Folder geben.

Das E-Car "buchmi":
- Nutzer registrieren sich im Gemeindeamt und erhalten eine pesonalisierte Mobilitätskarte, die das Auto öffnet und somit als Autoschlüssel fungiert.
- Sobald Sie wissen, wann Sie das Auto benötigen, können Sie online auf der eigens dafür geschaffenen Homepage das E-Car reservieren und vor Ort dann abholen.
- Die Leihkosten belaufen sich auf € 4,- pro Stunde und maximal € 50,- für den gesamten Tag.
- In Gratwein, Judendorf-Straßengel und Eisbach stehen künftig E-Tankstellen zur Verfügung.

Die offizielle Präsentation der neuen Mobilitätsprojekte findet am 16. September, ab 15 Uhr, am Hauptplatz Judendorf-Straßengel statt.

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