Übelbacherbahn: Lösung für "Psychoterror" gefunden

Die Übelbacherbahn liegt den Anrainern in den Ohren. | Foto: Stefan Weinberger
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Die Bahnkreuzung 'Haltestelle Himberg' liegt den Anrainern seit langer Zeit in den Ohren. Von menschenunwürdiger Hupbelastung, Schikane vonseiten der Bahn und mangelhafter Sicherheit sprechen die betroffenen Anrainer. Um sich ein Bild vor Ort machen zu können, luden heute u. a. der Deutschfeistritzer Bürgermeister Michael Viertler, Landesrat Anton Lang und Landeseisenbahndirektor Karl Schumet (Geschäftsleitung Graz) die Gemeindebürger zum Lokalaugenschein und zur anschließenden öffentlichen Diskussionsrunde, um den Anrainern direkt Rede und Antwort zu stehen.

Hupen sei Absicht

Um was geht's? Die Übelbacherbahn zweigt im Bahnhof Peggau-Deutschfeistritz von der ÖBB Südbahn Strecke in Richtung Übelbach ab. 36 Mal am Tag passiert die Bahn an der 'Haltestelle Himberg' die Schienen. Jedes einzelne Mal wird das Hupen, das warnende Signal, als Störung empfunden. "Es mindert die Lebensqualität. Bereits vor fünf Uhr morgens steh ich schon aufrecht im Bett, weil die Bahn so laut hupt", sagt eine Anrainerin und ergänzt: "Der Zug an sich stört ja nicht. Hat er nie. Aber dieses Hupen ist ein Problem. Wenn der in Prenning hupt, hört man das hier schon (Anm.: Von Prenning bis Himberg sind es über zwei Kilometer)." Seit der Eisenbahnkreuzungsverordnung im Jahr 2012, die eine Novellierung der Sicherheitsmaßnahmen im Bahnverkehr brachte, warnen mehr denn je Lichtsignalanlagen vor dem Bahnübergang. Der Hinweis, auf Pfeifsignale zu achten, führte allerdings in den letzten eineinhalb Jahren zu einer enormen Hupbelastung. Dass einige Lokführer mit Absicht hupen, sodass sich die Anrainer gestört fühlen, glaubt der Großteil. "Das ist Psychoterror und eine reine Schikane", sagt ein Anrainer. Selbst bei den Beschwerdestellen seien ihre Anliegen bislang ungehört geblieben und ein Gesuch der Anrainer hat noch keine Früchte getragen.
Stimmen, dass der Bahnverkehr hier eingestellt werden soll, wurden beim Lokalaugenschein laut. Bürgermeister Viertler versicherte bei der Diskussionsrunde, dass die Bahn bestehen bleibt, da sie für den öffentlichen Verkehr bedeutsam ist, und deshalb Lösungen gefunden werden müssen.

Sicherheit geht vor

"Der Bahnübergang Himberg muss gesichert werden, denn hier ist es besonders gefährlich", sagt Viertler. Landeseisenbahndirektor Schumet erklärte, dass das Hupen der Lokführer ein wichtiges Sicherheitssignal darstelle. Einige Unfälle sind an dieser Kreuzung schon passiert. "Die Lokführer tragen ein großes Risiko und die Signale sind Vorschrift. Ein langer Ton ist vorgegeben", sagt er. "Es ist aber intern zu klären, wer da so hupt, denn wir wollen nicht, dass sich die Anrainer provoziert fühlen."
Gewisse Übergänge könnten schon bald geschlossen werden, meint Viertler. Im Falle von 17 ungeregelten Bahnübergängen entlang der Strecke werde nach einer Lösung gesucht. "Wenn es sein muss, werden wir jede einzelne Kreuzung anschauen", sagt Landesrat Lang, "die öffentlichen Kreuzungen werden heuer noch geregelt. Lösungen können Schranken sein, um problemloses Überqueren zu verhindern und damit das Hupen auch zu kontrollieren". Neben Schranken sind auch Begleitstraßen angedacht. Bis zum 30. Juni, so verspricht Lang, werde sich die Situation an der Kreuzung Himberg erledigt haben.

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