"Eine Woche selbst versorgen können"

Im Gespräch mit Zivilschutzverband-Geschäftsstellenleiter Heribert Uhl in der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark.
  • Im Gespräch mit Zivilschutzverband-Geschäftsstellenleiter Heribert Uhl in der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark.
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Er ist seit 1. März Geschäftsstellenleiter des Zivilschutzverbandes Steiermark. Die WOCHE hat sich im Vorfeld des Zivilschutz-Probealarms (siehe unten) mit Heribert Uhl über die aktuellen Gefahren, mögliche Kommunikationswege sowie richtiges Verhalten im Katastrophenfall unterhalten.

WOCHE: Sie sind seit 1. März als Geschäftsstellenleiter des steirischen Zivilschutzverbandes tätig. Welche sind dabei Ihre wichtigsten Aufgaben?
Heribert Uhl: Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Eine Säule ist zum Beispiel die Kindersicherheitsolympiade, die es seit 17 Jahren in der Steiermark gibt. Bis zu 4.500 Kinder nehmen pro Jahr daran teil. Ziel von mir ist es auch, die Seniorenolympiade in jedem Bezirk durchzuführen. Die zweite Säule sind Vorträge vor Ort durch die Bezirksstellenleiter und Zivilschutzbeauftragten. Die dritte Säule sind Broschüren, die wir den Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften kostenlos zur Verfügung stellen. Mein langfristiges Ziel ist es, in jeder steirischen Gemeinde einen Zivilschutzbeauftragten zu installieren. Jede Gemeinde ist ja auch ein Sicherheitsinformationszentrum (SIZ).

Am 1. Oktober findet österreichweit der Zivilschutz-Probealarm statt. Was wird dabei getestet und wie wichtig sind funktionsfähige Sirenen in Zeiten immer schnellerer Kommunikation?
Die 8.200 Sirenen in Österreich haben einen hundertprozentigen Sinn im Einsatz- und Katastrophenfall. Vor ein paar Wochen bei der großen Murenkatastrophe in Afritz ist zum Beispiel Zivilschutz-Alarm über die Sirenen ausgelöst worden. Wenn wir diesen Zivilschutz-Probealarm auslösen, hat das zwei Hintergründe: die Sirene mit den verschiedenen Signalen zu testen und die Bevölkerung zu sensibilisieren. Jedes Signal hat seinen Sinn.

Im Zuge einer möglichen Terrorgefahr kam in Österreich das Thema auf, Haushalte und Einsatzorganisationen sollen Vorräte einlagern, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Kann der Zivilschutzverband diese Forderung bestätigen?
Es gibt natürlich Gespräche mit den Lebensmittelketten, dass gewisse Dinge schneller greifbar sind als normal, aber es gibt keinen Bunker, wo man einen Vorrat für die ganze Steiermark eingelagert hat. Da ist der Selbstschutzgedanke und die Eigenverantwortung von jedem Einzelnen viel wichtiger. Den Sinn des Selbstschutzes wollen wir als Zivilschutzverband weitergeben.

Welche Dinge sollten in einem Haushalt für einen Katastrophenfall immer auf Vorrat sein?
Wir geben vor, dass sich jeder Haushalt eine Woche selbst versorgen können soll. Damit man sich eine Woche selbst versorgen kann, ist das Allerwichtigste, dass man Wasser zu Hause hat. Vorsorgen und Eigenvorsorge sind unsere wesentlichen Stichwörter. Zwei Liter pro Person und Tag ist unsere Vorgabe. Man kommt zum Beispiel ein bis zwei Tage ohne Nahrung aus, Wasser braucht man aber. Persönliche Tabletten, eine Taschenlampe oder ein Camping-Kocher sind auch zu empfehlen.

Der Zivilschutz-Alarm

Am Samstag (1. Oktober) ist es wieder so weit: In ganz Österreich werden 8.200 Sirenen den Zivilschutz-Probealarm auslösen. Österreich verfügt dabei über ein ausgebautes Warn- und Alarmsystem, das vom Bundesministerium für Inneres gemeinsam mit den Ämtern der Landesregierungen betrieben wird.

Bedeutung der Signale:

Sirenenprobe: 15 Sekunden
Warnung: Drei Minuten gleichbleibender Dauerton. Herannahende Gefahr!
Radio oder Fernseher bzw. Internet einschalten, Verhaltensmaßnahmen beachten.
Alarm: Eine Minute auf- und abschwellender Heulton. Gefahr! Schützende Bereiche bzw. Räumlichkeiten aufsuchen, über Radio oder Fernsehen bzw. Internet durchgegebene Verhaltensmaßnahmen befolgen.
Entwarnung: Eine Minute gleichbleibender Dauerton. Ende der Gefahr! Weitere Hinweise beachten.

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