Zuzug als große Herausforderung für Gemeinden

Das Gratweiner Zentrum ist oft überlastet. In Zukunft müssen trotz Zuzug Konzepte gegen den Verkehrskollaps gefunden werden. | Foto: KK
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  • hochgeladen von Christoph Hofer

Die Gemeindefusion hat es möglich gemacht: Vor zwei Jahren ist im Bezirk mit Gratwein-Straßengel die sechstgrößte Kommune der Steiermark entstanden. Seit der Zusammenlegung von Gratwein, Judendorf-Straßengel, Eisbach und Gschnaidt leben über 12.800 Personen in der neuen Großgemeinde, Tendenz steigend.
Daten der Landesstatistik, Abteilung 17 (Landes- und Regionalentwicklung), sagen für die nächsten Jahre einen deutlichen Bevölkerungszuwachs für Graz-Umgebung voraus. Bereits in den vergangenen vier Jahren haben sich 3.831 Menschen aus Graz in GU angesiedelt. Und der Trend zur Stadtflucht bleibt ungebrochen. Besonders das südliche Grazer Umland muss mit einem starken Anstieg seiner Einwohnerzahl rechnen.

Raumplanung ist wichtig

Nördlich der Landeshauptstadt ist die Situation nicht ganz so dramatisch, einigen Gemeinden wird bis 2030 dennoch ein Einwohner-Plus prognostiziert. In Gratwein-Straßengel soll dieses rund 6,6 Prozent betragen. Vorrangiger Auftrag der Kommunalpolitik wird somit die Schaffung von Rahmenbedingungen dafür sein. In Gratwein-Straßengel kommt etwa der Raumplanung eine wichtige Rolle zu.
"Wir hatten da schon einige Sitzungen und Klausuren, um auszuloten, wohin wir uns noch entwickeln können", berichtet Bürgermeister Harald Mulle. Von großer Bedeutung sei dieses Thema vor allem aufgrund der in den vergangenen Jahren zunehmenden Hochwasserproblematik. "Es gibt immer intensivere Regenfälle, daher müssen wir sehr achtsam im Bezug auf die Raumplanung vorgehen." Parallel dazu müsse auch die Infrastruktur mitwachsen. "Ganz egal, ob Kindergarten oder andere Kinderbetreuungseinrichtungen, vermehrter Zuzug hat auch zur Folge, dass in diesen Bereichen Investitionen unumgänglich sind."
Mulles Intention ist jedenfalls ein Wachstum mit Maß und Ziel, "auch um in Zukunft Verkehrsinfarkte zu vermeiden. Schon heute ist beispielsweise das Ortszentrum von Gratwein stark belastet."

Wohin mit dem Verkehr?

Dass aber nicht alles möglich ist, weiß auch Verkehrs- und Ortsplaner Kurt Fallast. "Man kann den Autoverkehr nicht wegreden, muss aber in Zukunft den nichtmotorisierten Verkehr stärken." Die Förderung der Benutzung kurzer Wege innerhalb des Ortszentrums zu Fuß oder auf dem Rad kurble zudem die regionale Wirtschaft an, meint der Experte.
Um den Verkehr aus den Ortschaften zu bekommen, schlägt Fallast ortskernnahe Parkplätze vor. Auch Car-Sharing-Autos sollen Abhilfe schaffen.

Das Gratweiner Zentrum ist oft überlastet. In Zukunft müssen trotz Zuzug Konzepte gegen den Verkehrskollaps gefunden werden. | Foto: KK
Bürgermeister Harald Mulle: "Mit einer gestiegenen Bevölkerungsanzahl muss natürlich auch die Infrastruktur mitwachsen." | Foto: Edith Ertl
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