Als Öl noch aus den Kühen kam

Keine leichte Arbeit: Franz Reczek zeigt wie das Kürbiskernöl aus der Ölkuh geschlagen wurde.
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Alles, was es über Kürbiskernöl zu wissen gibt – woher es kommt, wie es gewonnen wird, was man damit anstellen kann und vieles mehr – präsentiert die Familie Reczek auf ihrem Erlebnishof in Wundschuh.

Rena Eichberger
Wie der Name „Erlebnishof“ verheißt, bekommen bei Franz und Barbara Reczek alle Sinne reichlich zu tun. Auf mittlerweile 1600 m2 Ausstellungsfläche tauchen die Besucher ein in die Sphären der Landwirtschaft und erleben sie im Wandel der Zeit. Über die Arbeitswelt hinaus finden sich in den derzeit 20 verschiedenen Abteilungen – von Haushalt über Sauerkraut- und Gartenbau bis hin zu Sägen – Unikate, herkömmliche ebenso wie skurrile Gegenstände und umfassende Informationen zu Industrie, Technik, Kultur, Land- und Forstwirtschaft.

Grünes Gold

Mit dem Sammeln der Exponate hat der Vater von Franz Reczek bereits 1961 begonnen. Öffentlich zugänglich ist dieses Repertoire an originalen Pflügen, ausgefallenen Arbeitsgeräten oder einem Leichenwagen aus 1885 seit dem Jahr 1998. Gerade wenn der Sommer eindeutig in den Herbst übergegangen ist, passt vor allem jener Ausstellungsbereich, der sich mit dem Steirischen Ölkürbis befasst, hervorragend ins Ausflugsprogramm von Touristen, Schulklassen, Vereinen und Betrieben, die gerne Exkursionen hierher unternehmen.
Wer erfährt, was es mit den drei Buchstaben „g. g. A.“ auf sich hat, wann ein selbstfahrender Kürbiskernvollernter übers Feld fuhr, worauf bei der Kernöl-Produktion zu achten ist und dass ein Ölkuchen in der Kernölproduktion mit dem, den wir aus Omas Küche kennen, kaum etwas gemein hat, entwickelt ein ganz neues Bewusstsein für diese international geschätzte Spezialität. Wer nun weiß, wie „Mandl“ und „Weibl“ zusammengearbeitet haben, damit die „Ölkuh“ feinstes Steirisches Kürbiskernöl gab und wie dieses heute produziert wird, der will das Gründe Gold freilich auch gleich vor Ort genießen.

Goldenes Stamperl

Doch nicht nur das Kernöl, wie es aus dem heimischen Speiseplan kaum mehr wegzudenken ist, darf man hier probieren. Neben der wiederholten Prämierung im Rahmen des „Kürbiskernöl g. g. A.-Championats“ zeugt die Auszeichnung mit dem „Goldenen Stamperl“ der Messe Wieselburg von der hohen Qualität des selbst kreierten Kürbiskern-Likörs, der damit zur Elite unter den Österreichischen Likören zählt. Im Rahmen einer Führung wird eine Kostprobe des edlen Tropfens kredenzt.
Auch die Ackerrundfahrt mit dem Erlebniszug bereitet Jung und Alt gleichermaßen Freude. Ein besonderes Schmankerl: Inhaber der Steiermark Card kommen bei freiem Eintritt in den Genuss des Gesamtensembles am Erlebnishof Reczek. Dieser ist außerdem Teilnehmer am „Schule-am-Bauernhof-Programm“, bei dem der Unterricht vorübergehend ins Freie verlegt wird und die Kinder lernen, was regionale Lebensmittel und damit die heimische Landwirtschaft für die Menschen bedeuten.
Frische Luft macht hungrig. Da kommt die zünftige Heurigen-Jause genau richtig. Ess- oder trinkbare Souvenirs für die Daheimgebliebenen gibt’s im Hofladen.

Infobox

Erlebnishof Reczek
Bachweg 21
8142 Wundschuh
03135/53810
erlebnishof@ehr.at
Geöffnet vom 1. April – 31. Oktober jeweils Mittwoch bis Sonntag ab 14 Uhr, für Gruppen gegen Voranmeldung auch außerhalb dieser Zeiten.
Barrierefrei!
Weitere Informationen: www.ehr.at

Keine leichte Arbeit: Franz Reczek zeigt wie das Kürbiskernöl aus der Ölkuh geschlagen wurde.
Ob Kind oder Großeltern - die Fahrt mit dem Erlebniszug genießen sie gleichermaßen.
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