Bürgerbeteiligungsbüro für Gratwein-Straßengel

Im Zentrum von Gratwein entsteht ein Bürgerbeteiligungsbüro und Kost-nix-Laden.
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  • hochgeladen von Edith Ertl

In Gratwein Straßengel beschlossen SPÖ und GRÜNE ein Bürgerbeteiligungsbüro. Die FPÖ stimmte dagegen, die ÖVP enthielt sich der Stimme. Jetzt wird ein leerstehendes Geschäftslokal am Hauptplatz im Ortsteil Gratwein angemietet, das auch für die Belebung des Ortskerns sorgen soll.

Kost-nix-Laden ist fix

In das Eckgebäude an der Reinerstraße / Oswalderstraße soll wieder Leben einziehen. Die Gemeinde mietet die 120 m2 großen Räumlichkeiten für drei Jahre an. Als erster Schritt ist die Einrichtung eines Kost-nix-Ladens geplant. Hierher können gut erhaltene, aber nicht mehr gebrauchte Gegenstände oder Bekleidung gebracht werden und umgekehrt kann jedermann die vorhandenen Second-Hand-Waren ohne Gegenleistung mitnehmen. Weiters wird ein Bürgerbeteiligungsbüro installiert, das auch im Sozialbereich tätigen Gruppen zur Verfügung stehen soll. „Wir sind im Gespräch, um den Tagesmüttern Frohnleiten oder der Volkshilfe hier ein Büro für ihre Sprechstunden anzubieten“, sagt Bgm. Harald Mulle.

Bürgerbeteiligung ist Ehrenamt

Schon im Vorfeld der Gemeindefusionierung arbeiteten Arbeitsgruppen an Maßnahmen für die rund 13.000 Einwohner zählende Großgemeinde Ziel ist die aktive Einbindung der Bevölkerung in die künftige Entwicklung und die Vernetzung der Ortsteile über Parteigrenzen hinweg. Aus Initiativen der Bürgerbeteiligungsgruppen entstand ein Repair Cafe, eine Art Selbsthilfewerkstatt zur Reparatur defekter Gebrauchsgegenstände, eine Näh- und Schreibwerkstatt sowie Aktivitäten zu Gesundheit, Fitness oder Kulturgeschichte. Projekte zur nachhaltigen umwelt- und sozialgerechten Entwicklung werden durch die „Agenda 21“ vom Land Steiermark finanziell gefördert. „Ich habe Verantwortung gegenüber den Gruppen, die sehr viel Arbeit und Zeit freiwillig investieren“, ist Projektleiterin Vzbgm. Doris Dirnberger froh, jetzt eine räumliche Heimat für die Bürgerbeteiligung zu haben.

„Wenn man politisch etwas ernst meint, dann muss man auch die Strukturen dafür schaffen“, begründet Andra Krautwaschl die Befürwortung des Gemeinderatsbeschlusse durch die Grünen. Für FPÖ-Vzbgm. Wolfgang Lagger stehen die bisherigen Ergebnisse der Bürgerbeteiligung in keiner Relation zum Aufwand. „Eine Bürgerbeteiligung macht nur Sinn, wenn sie von einer breiten Basis getragen wird. Das ist in unserer Gemeinde keineswegs der Fall“, sagt Lagger. „Unsere Ablehnung hat mit den enormen Kosten für das gesamte Bürgerbeteiligungsprojekt zu tun. Rund 100.000 Euro müssen die Steuerzahler für dieses umstrittene Experiment aufbringen. Hinzu kommen nun auch die Kosten für das angemietete Lokal. Eine Ausgabe, die wir schon von der Notwendigkeit her nicht für vertretbar halten“, so Lagger.

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