"Das Wegwerfen von Lebensmitteln muss verboten werden!", fordert Biologin Gloria Hölzl.

Genießbare Lebensmittel sollten immer besser am Teller landen als in der Mülltonne. | Foto: Bilderbox
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Nach dem Vorbild von Frankreich soll die Verschwendung von Essen jetzt in Österreich erschwert werden.

Weltweit werden jährlich 30 bis 40 Prozent der Lebensmittelproduktion verschwendet. Alleine in Österreich landen jedes Jahr rund 157.000 Tonnen Lebensmittel im Müll – das entspricht pro Haushalt einem Wert von rund 300 Euro, der jährlich in die Tonne wandert.

Hohe Ansprüche
"Das Wegwerfen von Lebensmitteln muss verboten werden!", fordert deshalb Gloria Hölzl, die sich im Rahmen ihres freiwilligen Umweltjahres mit dem Problem Lebensmittelverschwendung und Lösungen dafür beschäftigt. "Viele Supermarktketten, Bäcker usw. werfen Waren weg, die eigentlich noch einwandfrei wären", so die Grazerin. Demnach sei oft nicht die mangelnde Qualität, sondern nur das Erscheinungsbild der Produkte für ihr Schicksal im Müll verantwortlich, da Konsumenten auch optisch hohe Ansprüche an Lebensmittel stellen.

Vorbild Frankreich
In Frankreich steht dem seit Mai ein Gesetz gegenüber, laut dem noch verwertbare Lebensmittel entweder karitativen Zwecken zugeführt, zumindest aber als Tierfutter oder als Kompost für die Landwirtschaft genutzt werden müssen. So könnte auch den Lebensmittelhändlern in Österreich der Druck genommen werden, wegen des harten Konkurrenzkampfes immer nur die frischeste und makelloseste Ware anbieten zu müssen – die Entsorgung von noch genießbaren Lebensmitteln wäre schlicht keine (legale) Alternative mehr. "Schon jetzt bieten einzelne Anbieter nicht mehr ganz so schöne Produkte zu einem niedrigeren Preis an", so Hölzl. "Eine Lösung, die auch den Konsumenten zugute käme."

Bewusst einkaufen
Doch auch ohne Verbote könnte schon jetzt ein Gutteil der Verschwendung vermieden werden: "Man muss bewusst einkaufen und überlegen, was man wirklich braucht."

Vom "Foodsharing" bis zum "Dumpstern"

Einige Initiativen und Einzelpersonen setzen sich schon jetzt in Graz dafür ein, Lebensmittelverschwendung zu verringern.
Über die Plattform foodsharing.at organisieren sich etwa Freiwillige – sogenannte "Foodsaver" – und retten dabei Lebensmittel von Supermärkten, Restaurants, etc. vor dem Müll. Dabei kann jeder so viel behalten wie er selbst braucht, der Rest soll verteilt werden.
Immer mehr Menschen gehen auch dem Dumpstern, oder Containern, nach. Dabei sammeln und konsumieren Einzelpersonen oder organisierte Gruppen brauchbare Lebensmittel aus dem Müll von Lebensmittelhändlern.
Viele Lebensmittelunternehmer, wie etwa die Bäckerei "Sorger", spenden bereits ohne entsprechende Gesetze schon jetzt genießbare Restware an karitative Einrichtungen oder verwerten diese als Tiernahrung.

WOCHE Wissen

1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden weltweit jedes Jahr weggeworfen.
Alle Hungernden der Welt könnten eineinhalbmal mit Nahrung und Trinkwasser versorgt werden, würde die Verschwendung in Europa und Nordamerika nur um die Hälfte reduziert.
In Österreich landen 157.000 Tonnen an verpackten und unverpackten Lebensmitteln und Speiseresten im Müll.

Schreiben Sie

Ihre Meinung ist gefragt! Wie versuchen Sie Lebensmittelverschwendung zu vermeiden? Würden Sie selbst gerne auf optisch makellose Ware verzichten? Sollte es ein Gesetz verbieten, genießbare Nahrungsmittel einfach in den Müll zu werden?
Senden Sie eine E-Mail an leserbrief@woche.at, schreiben Sie auf www.facebook.com/wochegraz oder kommentieren Sie unter diesem Artikel.

Genießbare Lebensmittel sollten immer besser am Teller landen als in der Mülltonne. | Foto: Bilderbox
Gloria Hölzl wünscht sich weniger Lebensmittelverschwendung. | Foto: Privat
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