Der Weltenbummler als Buchautor: Graz persönlich mit Christian Hlade

Weit gereist und dennoch immer wieder gerne im Grazer Mariahilfer-Viertel unterwegs: Christian Hlade hat soeben sein erstes Buch "Wandern wirkt" präsentiert. | Foto: geopho.com
  • Weit gereist und dennoch immer wieder gerne im Grazer Mariahilfer-Viertel unterwegs: Christian Hlade hat soeben sein erstes Buch "Wandern wirkt" präsentiert.
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Was im Alter von 15 Jahren mit einem Sprachaufenthalt in England begonnen hat, ist mittlerweile zum Lebensinhalt von Christian Hlade geworden: Als Gründer von "Weltweitwandern" hat sich der Grazer seinen lang gehegten Lebenstraum erfüllt und bietet mittlerweile Reisen in 80 Ländern an.
Dass dem heute 52-Jährigen das kleine Graz in der Jugend zu eng wurde, bestreitet Hlade nicht: "Ich habe mich schon sehr früh für andere Kulturen interessiert. Das Reisefieber hat mich dann nicht mehr losgelassen."

Mit dem Zug in den Orient

Frühe Trips nach Marokko mit einem Interrail-Ticket oder eine Fahrradfahrt durch die libysche Wüste weiteten den Horizont. Bereits in frühen Jahren schrieb Hlade in seinem Tagebuch, dass er einmal von seinen Träumen leben und Geld verdienen möchte. Bevor es aber so weit war, musste noch eine große Menge Wasser die Mur hinunterfließen. "Nach meinem Studium hieß die Realität Architekturbüro", sagt Hlade bei einem gemütlichen Mittagessen im Il Capperi.

Die Liebe zum Himalaya

Doch für den kreativen Geist war die Aussicht auf einen lebenslangen Bürojob mit Schüttelfrost verbunden, das Reisefieber ließ Hlade einfach nicht los. Einen Wendepunkt in seinem Leben markierte schließlich ein Trip in einen der entlegensten Winkel des Himalaya-Gebirges, ins nordindische Ladakh. "Ich war in diesem Dorf, Lingshed, das völlig abgeschieden zwischen 3.700 und 4.000 Höhenmetern liegt. Die Lebensweise dieser Menschen hat mich einfach begeistert."

Projekt Schule

Es sollte nicht die letzte Reise in dieses "Shangri-La" sein – vielmehr reifte in Hlade eine ganz besondere Idee: "Für meine Diplomarbeit entschied ich mich, ein fiktives Schulgebäude für Lingshed zu entwerfen. Daraus hat sich dann ein noch größeres Projekt entwickelt." Denn die Pläne wurden in die Tat umgesetzt, Hlade baute vor 16 Jahren gemeinsam mit den Dorfbewohnern eine Schule. "Ich habe fast ein Jahr dort verbracht, als ich zurückkam, war mir klar, dass eine Rückkehr in das Architekturbüro unmöglich war. Ich habe meinen langen Aufenthalt in Lingshed bereits mit von mir organisierten Reisen nach Marokko und Indien finanziert und war bereit, meine Urlaubserfahrungen auf geschäftliche Beine zu stellen."

Weg von der Masse

Das Unternehmen "Weltweitwandern" war geboren. Hlade war die Differenzierung zu anderen Reiseanbietern von Beginn an wichtig. "Wir gehen dorthin, wo es keinen Massentourismus gibt, wo man noch ursprüngliche Kulturen und die Einheimischen kennenlernen kann", sagt der passionierte Vegetarier, während er die köstliche Pasta genießt. Bei einem Kaffee spricht der Yoga-Fan ("Das ist ideal zum Entspannen") dann noch über sein gerade erschienenes Buch, das den verheißungsvollen Titel "Wandern wirkt" trägt – eine Bedienungsanleitung, um auf Reisen zu gehen? "Ich will mit diesem Buch andere Leute inspirieren, ihre Lebensträume zu verwirklichen. Es gibt viele schräge Ideen, die leider nicht umgesetzt werden. Vielleicht kann mein Werk einen entscheidenden Schub geben."

Graz als Wohlfühloase

Von der Kindheit an schildert Hlade seinen Werdegang, mit allen Höhen und Tiefen und zahlreichen Reisetipps. Der Familienvater ist selbst gerade aus Kolumbien zurückgekehrt. Und dennoch: Graz bleibt Rückzugsort Nummer eins. "Alleine die Kulturvielfalt ist genial, man hat hier einfach alles."
Die nächste Reise kommt aber bestimmt, in Kürze geht’s nach Indien ...

Steckbrief

Geboren am 1. Juli 1964.
Ist verheiratet und hat drei Kinder.
Studierte Architektur an der TU Graz.
Errichtete im Jahr 2000 in einem Himalaya-Dorf auf 4.000 Metern Seehöhe eine Schule.
Gründete danach sein Unternehmen "Weltweitwandern".
Hlade ist seit Längerem Buddhist.

WOCHE-Wordrap

Am meisten geprägt ... hat mich der Orient. Die Gastfreundschaft der Menschen dort ist einmalig.
An Graz schätze ich … die Geborgenheit, das mir Vertraute.
Ich möchte gerne ...
noch gescheit Spanisch lernen.

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