Er geht unter die Haut: Graz persönlich mit Mario Barth

Ein Leben wie ein Bumerang: Von Graz aus eroberte Mario Barth die Tattoo-Welt, jetzt hat er in der Stadt, wo alles begann, einen Shop eröffnet. Heuer folgt ein zweiter Store. | Foto: Prontolux
  • Ein Leben wie ein Bumerang: Von Graz aus eroberte Mario Barth die Tattoo-Welt, jetzt hat er in der Stadt, wo alles begann, einen Shop eröffnet. Heuer folgt ein zweiter Store.
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Hat man einmal einen Fuß über die Schwelle des Geschäftslokals am Grazer Andreas-Hofer-Platz gesetzt, fühlt man sich sofort in eine Welt jenseits des Atlantiks hineinversetzt. Der amerikanische Touch im seit Ende November geöffneten Tattoo-Salon von Mario Barth ist nicht zu übersehen. Das beginnt bei der Innenausstattung und endet bei den Öffnungszeiten von Montag bis Sonntag.
"Bereits seit drei Jahren besteht die Überlegung, in meiner Heimatstadt ein Studio aufzumachen. Jetzt haben wir endlich die richtige Location gefunden", freut sich der 50-Jährige über die Rückkehr an jenen Ort, wo alles begonnen hat.

Vom Untergrund nach oben

Heute kaum noch vorstellbar, startete Barth im Graz der 80er-Jahre seine ersten Tätowierversuche im sogenannten Untergrund. "Das hat jeder in der Szene so gemacht, mittlerweile hat sich alles um 180 Grad gedreht. Heute ist der Tätowierer ein Manager!"
Bevor hierzulande ein breiteres Verständnis für die Körperkunstwerke entstand, blieb Barth vor rund 25 Jahren nur eines über: der Schritt über den großen Teich nach Amerika.

Stars am Stuhl

"Drüben waren sie sehr aufgeschlossen, das hat die Arbeit sehr erleichtert." Mit Sieben-Tage-Arbeitswochen erfüllte sich Frohnatur Barth seinen eigenen amerikanischen Traum und eroberte die Tattoo-Königsklasse. Mittlerweile führt Barth vier Studios in Florida, Detroit, New Jersey und Las Vegas, der Kundenkreis liest sich wie ein Who is Who der internationalen Topstars.
Ganz egal, ob Usher, Lenny Kravitz, Jason Derulo, Sylvester Stallone oder Avril Lavigne – sie alle schwören auf die Künste des Star-Tätowierers aus der Steiermark. Gibt’s da auch die eine oder andere Starallüre? "Eigentlich nicht, sobald sie auf dem Sessel sitzen, sind alle gleich", sagt Barth, der etwa für Usher bereits eigens zum Tätowieren eingeflogen wurde.

TV-Präsenz

Seine große Bekanntheit hat ihm zuletzt auch ein Engagement beim TV-Sender Sixx eingebracht, wo Barth im Rahmen des Casting-Formats "Pain & Fame" den besten Tätowierer Deutschlands gesucht hat.
"Ich habe viele Angebote im amerikanischen Fernsehen abgelehnt, weil ich ehrlich und authentisch meine Meinung sagen wollte. Das war in Deutschland möglich, wo wir mit Marco Klose auch einen würdigen Sieger gekürt haben."

Zweiter Shop ante portas

Überhaupt sieht der begeisterte Gitarren-Spieler die junge Generation im Aufwind. "Da ist vor allem auch in Europa einiges los."
Doch nicht nur die Tätowier-Künstler selbst, auch das gesamte Business hat sich markant weiterentwickelt.
"Früher haben wir noch per Hand auf der Haut vorgezeichnet, das kann man sich ja überhaupt nicht mehr vorstellen." Im neuen, 150 Quadratmeter großen Studio, in dem neben vier Tätowier- auch ein Piercingplatz zu finden ist, sieht man den Fortschritt. "Die Kunden können sich via Computer ihr Lieblingsmuster aussuchen, wir sind mit allen Stores in den USA verbunden."
Dazu werden in Zukunft zahlreiche Star-Tätowierer in Graz zu Gast sein. Auch Barth selbst, der eigentlich bereits für die kommenden beiden Jahre ausgebucht ist, wird Hand anlegen, Termine werden ab Jänner angenommen.
"Ich bin ja noch immer gerne in ,meiner‘ Stadt, dieses heimelige Gefühl taugt mir. In den USA geht alles zack, zack, hier läuft’s gemütlicher ab", sagt Barth, der im heurigen Jahr ein weiteres Studio in Graz eröffnen will.

Steckbrief

Geboren 1966 in Bregenz.
Begann seine Karriere in Graz, wo er vor 30 Jahren den ersten Tattoo-Salon Österreichs eröffnete.
Betreibt mittlerweile vier Studios in Amerika.
Lebt in Las Vegas und New Jersey, wird künftig alle drei Monate für zwei bis drei Wochen im Grazer Studio sein.

WOCHE-Wordrap

Mein erstes Tattoo ... habe ich mir mit zwölf Jahren stechen lassen.
Dumm findet er ... die Frage nach der Anzahl an Tattoos am Körper. "Wenn du sie noch zählen kannst, hast eh nicht genug."

Christoph Hofer

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