Wertschätzung durch Arbeit

Arbeit als Voraussetzung für ein glückliches Leben: Karl Schneeberger leitet die Abteilung für Arbeitnehmerschutz der AK. | Foto: geopho.com
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Es sind 40 Stunden in der Woche, die in Österreich die „Normalarbeitszeit“ ausmachen und damit einen Großteil unseres Lebens bestimmen. Täglich acht Stunden also, die für die meisten nicht weniger als die Sicherung ihrer Existenz bedeuten. Doch genau die sieht Karl Schneeberger, Leiter der Abteilung für Arbeitnehmerschutz der Arbeiterkammer Steiermark (AK), mit dem wir uns im Rahmen der WOCHE-Serie „Wahre Werte“ zum Thema Arbeit unterhalten haben, in Österreich in Gefahr: „Das Stichwort „working poor“ wird immer öfter zur Realität. Das heißt, der Anteil derer, die mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen können, steigt.“ Gleichzeitig könne man vor allem bei den Jüngeren beobachten, dass die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ansteigt: weil der Anteil der Älteren am Arbeitsmarkt zunimmt und die Jobchancen für Jüngere sinken, während außerdem Praktika und andere befristete Dienstverhältnisse für weniger Sicherheit im Job sorgen. „Vor zehn Jahren waren noch zwei Drittel der unter 25-Jährigen mit ihren Aufstiegs- und Entwicklungschancen zufrieden. Im Jahr 2015 waren es nur noch 49 Prozent“, so Schneeberger.

Arbeitslosigkeit

In weiterer Folge sei laut dem AK-Experten vor allem die steigende Arbeitslosigkeit eine Entwicklung, die sich nicht nur negativ auf Einzelschicksale auswirken könne: „Ich glaube, dass vernünftige Arbeit, die ein gerechtes Einkommen ermöglicht und zumindest halbwegs sinnerfüllend ist, die Basis dafür ist, sich auch sonst aktiv in der Gesellschaft zu betätigen und nach vorne zu schauen“, so Schneeberger.

Selbstverwirklichung

Wenn Arbeit das Grundbedürfnis nach finanzieller Absicherung erfüllt, kommt bei den meisten Menschen auch der Wunsch nach Selbstverwirklichung und gesellschaftlicher Anerkennung dazu, wie auch der Soziologe Stephan Moebius in seiner Erklärung des Wertes Arbeit schreibt (rechts unten). Es geht also bei der Arbeit immer auch darum, etwas zu tun, dass man selbst und auch die Gesellschaft als sinnvoll erachtet. Entscheidend ist darüber hinaus das Klima am Arbeitsplatz, für das vor allem auch die Führungskräfte verantwortlich sind. „Wertschätzung spielt eine wichtige Rolle. Leistung soll anerkannt und gelobt werden“, führt Schneeberger aus, ohne auf einen weiteren Aspekt zu vergessen: das Verhältnis zwischen Arbeit und Erholungszeiten, das immer mehr in Schieflage gerät. „Eine gesunde Work-Life-Balance ist zunehmend in Gefahr. Derzeit arbeitet etwa ein Drittel der Beschäftigten in der Freizeit weiter – und zwar gratis. Es werden zuhause E-Mails beantwortet und Anrufe angenommen – oft sind Arbeit und Freizeit dadurch nicht mehr klar getrennt.“

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